So soll das neue Public-Health-Institut BIÖG aussehen
Mit ihrem Papier wollen die Verbände der gesetzlichen Krankenkassen Impulse für die Ausgestaltung des Bundesinstituts für öffentliche Gesundheit (BIÖG) geben. Die Errichtung eines solchen Instituts ist im Koalitionsvertrag der Ampel vorgesehen. Die jetzige Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) soll demzufolge in diesem Institut aufgehen.
Die Kassenverbände plädieren dafür, dass das neue Institut als steuernde Einheit einer nachhaltigen Public-Health-Struktur in Deutschland errichtet werden soll. Das Institut soll die ressortübergreifende Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen organisieren und implementieren. Kompetenzen sollen gebündelt werden.
Ressourcen sollen darauf konzentriert werden, Einfluss auf die individuelle Gesundheit der Menschen zu nehmen und die Lebensqualität zu stärken. Public Health müsse datenbasiert, koordiniert und vernetzt umgesetzt werden, heißt es in dem Impulspapier der Kassen. Daher sei es entscheidend, den Verantwortungsbereich auf Bundesebene im Zusammenspiel zwischen Bundesgesundheitsministerium, dem BIÖG und dem Robert Koch-Institut (RKI) zu verankern.
Laienverständliche Informationen sollen Gesundheitskompetenz der Bevölkerung erhöhen
Die Kassenverbände fordern, dass das Institut ein interdisziplinärer Netzwerkknoten für Public Health in Deutschland wird, bei dem die Fäden für koordinierte Public-Health-Maßnahmen zusammenlaufen. Eine Kernaufgabe sollte es sein, für die Verbreitung von Gesundheitsinformationen in der Bevölkerung durch laienverständliche Informationen und moderne Kommunikationsstrategien zu sorgen. Die Förderung der Gesundheitskompetenz insbesondere vulnerabler Zielgruppen habe eine zentrale Bedeutung für die Gesunderhaltung der Menschen in Deutschland, heißt es weiter.
Die Bundesregierung sollte nach Auffassung der Kassenverbände die Gesundheit der Bevölkerung in den Fokus rücken – auch in Bereichen jenseits des Gesundheitswesens. Auf Basis von Daten zum Gesundheitszustand der Bevölkerung sollten Entscheidungen über wirksame und zielgerichtete Public-Health-Maßnahmen getroffen werden. Die Kassen fordern außerdem eine arbeitsfähige Public-Health-Struktur in Deutschland, die – neben der Pandemiebewältigung – auch den Ansatz der Weltgesundheitsorganisation, Gesundheit in alle Politikbereiche (Health in all Policies) zu verankern, mit Leben füllt.
Die Finanzierung des Instituts sehen die Verbände steuerfinanziert als Aufgabe des Bundes an.
Das Impulspapier wird getragen vom
BKK Dachverband, IKK e. V., dem AOK- Bundesverband, dem Verband der Ersatzkassen (vdek), der Knappschaft und der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG).