Sparen bei der Prävention
Von 2008 bis 2012 kürzten sie die Ausgaben für Anti-Stress-Maßnahmen und Gesundheitsförderung um 30 Prozent auf durchschnittlich 3,41 Euro pro Versicherten und Jahr, schreibt das Nachrichtenmagazin. Damit lägen sie nur noch knapp über der gesetzlichen Richtmarke von 2,94 Euro.
Von den Kürzungen betroffen seien vor allem "Individualmaßnahmen" für die Versicherten, heiße es in einem internen Vermerk des Gesundheitsministeriums. Dazu zählen etwa Wirbelsäulengymnastik oder Burnout-Prävention.
Gesundheitsausschuss berät über Gesetzentwurf
Die Koalition hat im Bundestag ein Präventionsgesetz beschlossen, das die Kassen verpflichten würde, ab 2014 je Versichertem sieben Euro für Prävention auszugeben. Über den Entwurf soll am Mittwoch der Gesundheitsausschuss des Bundesrates beraten. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) forderte die von SPD und Grünen regierten Länder auf, dem Gesetz am 20. September - zwei Tage vor der Bundestagswahl - in der Länderkammer doch noch zuzustimmen.
"Zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen für Kinder, mehr Geld für die Gesundheitsvorsorge in Betrieben und in Kitas und Schulen gerade in sozialen Brennpunkten wollen doch auch die Länder", sagte Bahr der "Welt". "Wenn das Gesetz im Bundesrat gestoppt wird, müssen die rot-grün regierten Länder in Kommunen und ihren sozialen Brennpunkten erklären, warum sie das zusätzliche Geld ausschlagen. Viele Bürgermeister können das Geld gebrauchen, damit mehr für Gesundheit für Kinder vor Ort getan wird."