Steinzeit-Europäer aßen Algen
Ein Team aus Archäologen der Universitäten Glasgow und York untersuchte Biomarker, die aus fossilem Zahnstein von 74 Personen aus 28 archäologischen Stätten in ganz Europa extrahiert wurden. Die Überreste waren 900 bis 8.500 Jahre alt.
Auch der Ackerbau hat die Algen nicht vom Speiseplan verdrängt
Die Analysen belegen den Forschenden zufolge, dass vor 8.000 Jahren Algen und andere heimische Süßwasserpflanzen in Europa Teil der Ernährung waren. Verzehrt wurden demnach rote, grüne und braune Algen, aber auch Meerkohl.
Meeresalgen standen somit in Europa ab dem Übergang von der Jungsteinzeit bis ins frühe Mittelalter auf dem Speisezettel, also auch dann noch, als die Menschen längst Landwirtschaft betrieben. Dies deute stark darauf hin, dass die ernährungsphysiologischen Vorteile von Algen der Bevölkerung so gut bekannt waren, dass sie deshalb ihre Verbindung zum Meer aufrechterhielten.
Bisher ging man davon aus, dass Menschen Meeresalgen nach der sogenannten neolithischen Revolution vor allem als Brennstoff, Dünger oder Verpackungsmaterial für Nahrungsmittel nutzten.
Buckley, S., Hardy, K., Hallgren, F. et al. Human consumption of seaweed and freshwater aquatic plants in ancient Europe. Nat Commun 14, 6192 (2023). doi.org/10.1038/s41467-023-41671-2