Umweltprobleme bereiten einem Drittel der Deutschen große Sorge
Die Sorge um Klimawandel, Wasserverschmutzung, Artensterben treibt viele Menschen um. Das geht aus einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage des WIdO hervor, die Ende September 2020 durchgeführt wurde. Mehr als ein Drittel (38,7 Prozent) von insgesamt 3.000 Befragten glaubt, dass Umweltverschmutzung und Umweltschadstoffe die eigene Gesundheit „stark” oder „sehr stark” belasten.
Besonders belastend: Straßenverkehrslärm
Die subjektiv erlebten Auswirkungen auf die eigene Gesundheit wurden anhand von drei medizinisch besonders relevanten Belastungen (Lärm, Luftverschmutzung und Chemikalien) dargestellt. Danach wird Lärm am häufigsten als belastend erlebt, vor allem der Straßenverkehrslärm: Ein Fünftel der Befragten fühlt sich dadurch „sehr stark” oder „stark” beeinträchtigt, darunter mit 27,6 Prozent am häufigsten die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen.
Stadtbewohner empfinden Lärmbelastung stärker als Menschen, die am Stadtrand oder auf dem Land leben. Luftverschmutzung wird am häufigsten durch Autoabgase erlebt, weniger durch Feinstaub oder Industrieabgase. Bei den Fragen zu Chemikalien im Boden, im Wasser oder in der Nahrung fürchten mehr als 40 Prozent, dass Pestizide in der Landwirtschaft negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
Psychosomatische Beschwerden stehen an erster Stelle
Bei den gesundheitlichen Beschwerden, die mit diesen Umweltbelastungen verbunden werden, wurden in erster Linie psychosomatische Beschwerden genannt. Dazu zählen beispielsweise Nervosität, Reizbarkeit und Angstgefühle, aber auch Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Atemwegserkrankungen und Magen-Darm-Beschwerden.
Über alle gesellschaftlichen Schichten hinweg ist der Umweltschutz für die Menschen kein Randproblem, sondern hat eine hohe Bedeutung. Auf die Frage „Wie wichtig ist Umweltschutz für Sie persönlich?“ antwortet die große Mehrheit der Umfrage zufolge mit „wichtig“ oder „sehr wichtig” (87,5 Prozent). Frauen ist das Thema noch etwas wichtiger als Männern (89,3 Prozent; 85,7 Prozent). Das zeigt sich auch bei Befragten mit höherer formaler Schulbildung im Vergleich zu jenen mit einfacher Schulbildung (89,0 Prozent; 85,3 Prozent).
Für die meisten (78,9 Prozent) gibt es mehrere Umweltthemen, die ihnen Sorgen bereiten: die Wasserverschmutzung (79,0 Prozent), der Klimawandel (78,8 Prozent) sowie Plastik und Mikroplastik in der Umwelt (77,0 Prozent). Auch die Sorge um einen Verlust der Artenvielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt rangiert in der Bevölkerung weit oben (73,8 Prozent).
Sorge um die kommenden Generationen
Ein Großteil der Befragten befürchtet, dass in der Zukunft Umweltverschmutzung und Umweltschadstoffe die Gesundheit der nachfolgenden Generationen beeinträchtigen werden. Auf die Frage „Was denken Sie, wie stark werden Umweltverschmutzung und Umweltschadstoffe die Gesundheit unserer Kinder und Enkelkinder in den nächsten 25 Jahren belasten?“, antworteten mehr als drei Viertel der Befragten mit „stark“ oder „sehr stark“ (76,4 Prozent). Insbesondere jüngere Erwachsene (unter 30 Jahre) sind hier besorgt (83,4 Prozent).
AOK-Chef Martin Litsch: „Die Menschen sind bereit, ihren Teil zum Umweltschutz beizutragen.“
AOK-Chef Martin Litsch: „Die
Menschen sind bereit, ihren Teil zum Umweltschutz beizutragen.“