Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

Update S2k-Leitlinie „Dentale digitale Volumentomographie“ erschienen

br
Zahnmedizin
Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) hat das zweite Leitlinien-Update zur Anwendung der DVT veröffentlicht.

Für die Version 3.0 der Leitlinie "Dentale digitale Volumentomographie" wurden alle Kapitel überarbeitet., meldet die AWMF. Die insgesamt 41 Empfehlungen wurden teils modifiziert und präzisiert, teils auch vollkommen neu formuliert.

Verglichen mit der herkömmlichen Computertomografie (CT) generiert die DVT in der Regel eine reduzierte Strahlenexposition. Die Leitlinie weist jedoch darauf hin, dass mit mehr als 40 Gerätetypen von 20 Herstellern unter dem Begriff „DVT“ sehr unterschiedliche Geräte zusammengefasst werden.

„Sie sind hinsichtlich ihres technischen Aufbaus sehr inhomogen, was auch für die objektivierbare Bildqualität der unterschiedlichen Geräte gilt […] Hinsichtlich der Strahlenexposition sind DVT-Geräte ebenfalls sehr unterschiedlich, so dass sie bezüglich dieses Merkmals nur schwerlich als eine Geräteklasse betrachtet werden können.“

Grundsätzlich gilt in der Röntgendiagnostik die Maßgabe des sogenannten ALARA-Prinzips (As low as reasonably achievable), das heißt für die Beantwortung der Fragestellung soll die geringstmögliche Strahlendosis angewendet werden. Trotz der offensichtlichen Vorteile der dreidimensionalen Darstellung (räumliche Zuordnung anatomischer Strukturen) muss sich die Entscheidung über die Anwendung zwei- oder dreidimensionaler Bildgebung letztlich am Nutzen für die Beantwortung der zahnmedizinischen Fragestellung orientieren.

Die Autoren der Leitlinie stellen fest, dass die wissenschaftliche Datenlage dazu „nach wie vor noch lückenhaft“ ist: „Für viele Fragestellungen liegt jedoch bisher immer noch keine Evidenz dahingehend vor, inwieweit diese [räumliche - Anm. d. Red.] Zusatzinformation einen erhöhten diagnostischen Nutzen bzw. einen klinischen Vorteil für den Patienten erbringt.“

In diesem Umfeld noch lückenhafter wissenschaftlicher Evidenz bot die Einbindung wichtiger wissenschaftlicher Fachgesellschaften und die inhaltliche Anknüpfung an bereits bestehende Leitlinien laut Autoren die Möglichkeit, das aktuell verfügbare Wissen in der vorliegenden DVT-Leitlinie zu bündeln. Mit der Vielzahl detaillierter konsensbasierter Empfehlungen aus allen zahnmedizinischen Bereichen biete die neue Leitlinie eine wichtige Orientierungshilfe für die klinische Praxis.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.