Verletzungen durch Hundebisse
Fall 1: Ausgerissene Oberlippe beim achtjährigen Jungen
Ein achtjähriger Junge wurde vom Hund in die Oberlippe gebissen und erlitt eine ausgedehnte Verletzung. Dabei wurde die Oberlippe mittig transmural durchtrennt und am Nasensteg und Naseneingang rechts sowie nach lateral in die Wange rechts ausgerissen. Insgesamt hatte der Defekt eine Größe von 4x7 cm. Es erfolgte eine sofortige plastische Rekonstruktion in Intubationsnarkose. der Junge hatte Tetanusschutz, das Tier war gegen Tollwut geimpft.
Fall 2: Multiple Bisswunden beim 11-jährigen Mädchen
Ein 11-jähriges Mädchen erlitt verursacht durch den Familienhund multiple Bisswunden im gesamten Gesichtsbereich: Es zeigten sich scheinbar geringer relevante Einbissstellen submandibulär. Bei eingehender klinischer Untersuchung wurden jedoch eine Diastase zwischen 42 und 43, abnorme Beweglichkeit, Okklusionsstörungen sowie traumabedingt drittgradig gelockerte Zähne 32 bis 42 auffällig.
Nach durchgeführter Röntgendiagnostik (konventionelle Panoramaschichtaufnahme) bestätigte sich eine rechtsparamediane und nach links verlaufenden Schrägfraktur. Es erfolgte die plastische Sofortrekonstruktion - an Stirn, linksperiorbital und lateralem Lidwinkel links, linker Wange, rechtstemporal sowie Kinnpartie beidseits - sowie die osteosynthetische Versorgung der paramedianen Unterkieferfraktur mittels Miniplatten in Intubationsnarkose. Tetanusschutz der Patientin bestand, das Tier war gegen Tollwut geimpft.
Quellenverweis für die Fälle:Klinik für Mund-, Kiefer- und GesichtschirurgieKlinikdirektor Dr. med. Dr. med. dent. Björn RieckeUnfallkrankenhaus BerlinWarener Str. 7, 12683 Berlin