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Von Berufs wegen schöne Zähne

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Was haben Zahnmediziner und Models gemeinsam? Schöne Zähne! Forscher haben das Mundhygieneverhalten beider Berufsgruppen untersucht: Die eine bevorzugt Schallzahnbürsten, die andere setzt auf Mundwasser.

Schweizer Forscher haben die Mundhygienegewohnheiten von Zahnmedizinstudenten, Studierenden anderer Fachrichtungen und Models miteinander verglichen. 19 Fragen wurden anhand eines anonymen Fragebogens gestellt. Erfragte wurden sowohl die verwendeten Hilfsmittel und deren Anwendung zur Verbesserung der Mundhygiene als auch die Zufriedenheit mit den Zähnen und dem eigenen Lächeln. Auch der Einfluss des Berufs beziehungsweise Studiums auf das Mundhygieneverhalten spielte bei der Studie eine wesentliche Rolle.

Fragestellung

Ziel war, herauszufinden, ob es einen beruflich bedingten Unterschied im Mundhygieneverhalten zwischen Zahnmedizinstudenten klinischer Semester, Models und Studierenden anderer Fachrichtungen innerhalb der Deutschschweiz gibt.

Hypothese

Es wurde davon ausgegangen, dass neben Zahnmedizinstudenten auch Models eine besonders gute Mundhygiene haben, da damit ein gesteigertes Bewusstsein für schönes Aussehen assoziiert wird. Das Kapital eines Models seien der Körper und saubere, helle Zähne sowie ein attraktives Lächeln. Die Forscher gehen davon aus, dass eine gewisse Fachkenntnis über Mundhygiene genauso viel Einfluss hat wie die dahinterstehende Motivation für saubere, gesunde und schöne Zähne.

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Untersuchung

Für die Studie wurde ein internet-basierter anonymer Fragebogen verwendet. Die Umfrage wurde für Zahnmedizinstudenten im ersten und zweiten Masterstudienjahr der zahnmedizinischen Fakultäten der Unis Zürich, Bern und Basel, für Models und für Studierende anderer Studienfächer -  sie stellen die Kontrollgruppe dar - erstellt. Das Alter der Befragten lag zwischen 21 und 25 Jahren. Insgesamt wurden 305 E-Mails mit einem Link zur Umfrage an die Zahnmedizinstudenten, 362 an die Gruppe der Models sowie 512 an die Studierenden anderer Studienfächer versandt.

Insgesamt mussten 19 Pflichtfragen beantwortet werden, um von einer Frage zur nächsten zu gelangen. Vorwiegend wurde die Einfachantwort als Antworttyp gewählt. Vier Ergänzungsfragen wurden mit einer numerischen Ratingskala von 1 bis 10 bewertet. Die Auswertung erfolgte mit dem Exact-Test nach Fisher und dem Mann-Whitney-U-Test.

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Ergebnis

Auf die Frage, wie oft die Befragten eine professionelle Zahnreinigung in Anspruch nehmen, gab es keinen statistischen Unterschied. Eine deutliche Differenz zeigte sich im Rauchverhalten. Models und die Befragten der Kontrollgruppe rauchten im Vergleich zu den Zahnmedizinstudenten mehr als doppelt so häufig. Mit Bleaching haben Models und Zahnmedizinstudenten gleichermaßen Erfahrungen gemacht. In der Kontrollgruppe ist das Bleaching weniger verbreitet.

Zahnmedizinstudenten putzen am häufigsten und auch am längsten

Alle Befragten nutzten nahezu gleich häufig eine manuelle Zahnbürste, wobei die Zahnmedizinstudenten zusätzlich eine Schallzahnbürste (66 Prozent) verwendeten. Models (71 Prozent) und Befragte der Kontrollgruppe (66 Prozent) putzten sich häufiger mit einer elektrischen Zahnbürste die Zähne. Wesentliche Unterschiede zwischen den Gruppen gab es bei der Häufigkeit des Zahnreinigung. Die Kontrollgruppe reinigte sich insgesamt seltener die Zähne. 62 Prozent der Zahnmedizinstudenten putzten sich mit über zwei Minuten am längsten die Zähne und hoben sich damit deutlich von den Models (44 Prozent) ab.

Alle drei Gruppen gaben an, dass sie zur Reinigung Zahnpasta verwenden. Dabei nahmen 42 Prozent der Models aufhellende Zahnpasta, während 55 Prozent der Zahnmedizinstudenten ergänzende Produkte - wie Gelees - nutzten. 55 Prozent der befragten Models benutzen Mundwasser regelmäßig.

Zur Pflege der Interdentalräume benutzen Zahnmedizinstudenten durchschnittlich dreimal pro Woche Zahnseide und 71 Prozent reinigen mit Interdentalbürstchen. Auch Models (50 Prozent) und die Befragten der Kontrollgruppe (43 Prozent) gaben an, Zahnseide häufig zu gebrauchen. Zu Zahnhölzern griffen aus allen drei Gruppen die Befragten der Kontrollgruppe mit 16 Prozent am häufigsten.

Schöne Zähne sind für Zahnmedizinstudenten und auch Models sehr wichtig. Den Befragten der Kontrollgruppe war das weniger wichtig. Dementsprechend waren Zahnmedizinstudenten und Models mit ihrer Zahnfarbe und ihrem Lächeln auf Fotos zufriedener als die Kontrollgruppe.

Wie stark der Beruf beziehungsweise das Studium die Mundhygiene beeinflusst, wurde sehr unterschiedlich bewertet. Insbesondere Zahnmedizinstudenten empfanden, dass ihr Studium ihre Mundhygienegewohnheiten beeinflusst. Auch die Models fühlten sich durch ihren Beruf zu besserer Mundhygiene verpflichtet. Besonderes Augenmerk erhalten dabei Zahnpflegeprodukte zur vermeintlichen Verschönerung des Lächelns sowie für einen frischen Atem.

Durch berufsbezogene Motivation zeigen Models ein Mundhygieneverhalten auf dem Niveau der Zahnmedizinstudenten. Studenten anderer Fachrichtungen haben zwar einen hohen Bildungsstand, aber dennoch geringeres Wissen darüber, wie man die Zähne effektiv reinigt, und zeigen weniger Motivation für eine eigenverantwortliche Mundhygiene. Daraus schließen die Forscher einen hohen Aufklärungsbedarf für die Allgemeinbevölkerung.

Die Studie von Julien Kirchhoff und Andreas Fillippi wurde im Swiss Dental Journal (12/2015) veröffentlicht.

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