Gefälschte E-Mails

Vorsicht: Wenn das BMG der Praxis Kosten erstatten will

LL
Praxis
Eine kieferorthopädische Praxis erhält eine E-Mail mit dem Betreff „Erstattungsaufforderung“. Sie kommt vom Bundesgesundheitsministerium, das eine Kostenerstattung verspricht. Kann das sein?

No. Auch in diesem Fall stecken professionelle Betrüger dahinter: Die E-Mail scheint von einer offiziellen Behörde, zu stammen, dem BMG. Allerdings erscheint das Anliegen des Absenders ungewöhnlich. Es geht um die Erstattung von Kosten und eine Identitätsprüfung wird verlangt, um die angebliche Rechnung und den Betrag zu bestätigen – unter Zeitdruck. Das Praxis-Team wird stutzig und entsorgt die E-Mail ohne auf den darin enthaltenen Link zu klicken und der Handlungsaufforderung zu folgen.

Hintergrund

Die Betrüger hinter den Mailings sind Profis und erstellen täuschend echte Anschreiben der offiziellen Institutionen, wie Banken oder Finanzdienstleistern, wie PayPal („Ihr Kontozugriff Ist eingeschränkt“) oder Shopping-Plattformen wie, Amazon („Benutzerkonto eingefroren“) oder auch Google („You recieved an important Document“). Angeblich geht es um Datenschutz, Sicherheitsprüfungen, Gewinnspiele oder die Rückerstattung von Kosten.

Diese E-Mail erhielt die Praxis und leitete sie an die Landeszahnärztekammer weiter, um andere Praxen zu warnen.

Richtig gemacht! Denn das BMG erstattet grundsätzlich nichts, das iat Aufgabe der Kassenzahnärztlichen Vereinigungen (KZVen). „Bei Fragen zu Erstattungsregelungen nutzen Sie bitte die Informationsangebote Ihrer KZV“, rät die Bundeszahnärztekammer.

So erkennen Sie gefakte E-Mails

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik gibt Tipps, wie man Phishings erkennt:

  • Die Ansprache ist unpersönlich, Ihr Name fehlt (wie im Beispiel hier).

  • Die E-Mail scheint von einer bekannten Person oder Organisation zu stammen, jedoch kommt Ihnen das Anliegen des Absenders ungewöhnlich vor.

  • Die E-Mail enthält Links oder Formulare, die Sie öffnen sollen.

  • Der Text der E-Mail gibt dringenden Handlungsbedarf vor, etwa: "Wenn Sie Ihre Daten nicht umgehend aktualisieren, dann gehen sie unwiederbringlich verloren, ..."

  • Kann die Absender-Adresse verifiziert werden oder ist sie gefälscht?

  • Vertrauliche Daten werden abgefragt.

  • Es gibt sprachliche Ungenauigkeiten oder Rechtschreibfehler.

  • Sie haben bisher noch nie E-Mails von der Bank erhalten oder sind kein Kunde oder keine Kundin.

Die Verbraucherzentrale rät zum Umgang mit gefälschten E-Mails:

  • Antworten Sie nie direkt auf die verdächtige E-Mail!

  • Prüfen Sie, ob der Absender vertrauenswürdig ist.

  • Klicken Sie nicht auf Links und öffnen Sie keine Dateianhänge!

  • Löschen Sie die E-Mail und sperren Sie die Absenderadresse!

  • Wenn Ihnen die Einschätzung schwerfällt, ob eine E-Mail echt ist oder nicht, fragen Sie spezialisierte Anbieter um Hilfe.

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