Warken sagt WHO zehn Millionen Euro zusätzlich zu
Das gab Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) nach einem Treffen mit WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf bekannt. Wie das Bundesgesundheitsministerium am Sonntag mitteilte, hatte Deutschland der WHO bereits Anfang April zwei Millionen Euro zusätzlich gegeben. Die Bundesregierung will damit Reformen der WHO unterstützen.
Pandemievertrag soll am Dienstag unterzeichnet werden
Warken reiste zum Auftakt der Weltgesundheitsversammlung (WHA) nach Genf, die heute beginnt und bis zum 27. Mai dauert. Bei der Jahrestagung der WHO soll voraussichtlich am morgigen Dienstag ein ausgehandelter internationaler Pandemievertrag formell verabschiedet werden. Er wurde als Lehre aus der Coronapandemie entwickelt und soll bei künftigen Gesundheitskrisen ein Chaos wie damals beim Beschaffen von Hilfsgütern verhindern und auch die Impfstoffverteilung gerechter machen.
„Die anstehende Annahme des internationalen Pandemieabkommens zeigt, wozu die WHO-Mitgliedstaaten in der Lage sind: weltweit die Gesundheit der Menschen durch bessere Zusammenarbeit zu schützen“, sagte Warken. Das habe kaum jemand nach dem Rückzug der USA aus der WHO für möglich gehalten. Umso wichtiger sei es, dass die Weltgesundheitsorganisation ihren internen Reformprozess vorantreibe und sich auf ihre Kernaufgaben konzentriere: weltweite Gesundheitsüberwachung, Pandemieprävention, Krankheitsbekämpfung und gerechten Zugang zur Gesundheitsversorgung. „Das unterstützt Deutschland im globalen und damit im eigenen Interesse“, betonte Warken.
Deutschland unterstützte die WHO im Zwei-Jahres-Zeitraum 2024 und 2025 laut Ministerium bisher bereits mit rund 290 Millionen Euro. Mit dem neuen Pandemievertrag verpflichten sich Länder, ihre Gesundheitssysteme und die Überwachung des Tierreichs zu stärken. Krankheitsausbrüche sollen schnell entdeckt und möglichst rasch eingedämmt werden. Geregelt werden soll auch die Beschaffung von Schutzmaterial und die Verteilung von Impfstoffen. Das Abkommen muss noch von den beteiligten Ländern ratifiziert werden.