Kohorten-Studie aus Südkorea

Was Asthma und Allergien für den COVID-19-Verlauf bedeuten

LL
Gesellschaft
Eine Studie aus Südkorea hat untersucht, wie sich Asthma und Atemwegsallergien auf das Infektionsrisiko und den Verlauf von COVID-19 auswirken.

Eine große Kohorten-Studie hat in Südkorea anhand von 291.959 Krankenversicherungs-Datensätzen untersucht, welchen Einfluss Allergien wie Asthma und Heuschnupfen auf das Infektionsrisiko mit SARS-CoV-2 oder einen schweren Verlauf haben. Nach widersprüchlichen Studien war offen, ob es Zusammenhänge gibt.

Die Studie wertete Krankenversicherungsdaten von erwachsenen Patienten aus, die zwischen dem 1. Januar und 15. Mai 2020 auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Für die 7.340 positiv getesteten Patienten wurde analysiert, ob be ihnen darüber hinaus allergisches oder nicht allergisches Asthma oder Heuschnupfen vorliegt. Im zweiten Schritt wurde verglichen, inwieweit sich die Krankheitsverläufe unter den Allergikern ähnelten beziehungsweise unterschieden.

Nicht allergisches Asthma erhöht das Risiko

Als schwere Verläufe wurden diejenigen mit einem Aufenthalt auf der Intensivstation, künstlicher Beatmung oder mit Todesfolge definiert. Außerdem wurde die Dauer der Erkrankung berücksichtigt. Bei Personen mit Asthma fielen die Testergebnisse um 0,1 Prozent häufiger positiv aus, als bei Personen ohne Asthma. Das Risiko eines schweren Verlaufs lag mit Asthma bei 6,9 Prozent – und damit um 2,4 Prozentpunkte - höher als ohne (4,5 Prozent). Patienten mit Heuschnupfen waren mit 3,3 Prozent mehr Tests positiv, als ohne (2,8 Prozent).

Der Krankenhausaufenthalt von Heuschnupfenpatienten war mit 22,8 Tagen im Durchschnitt einen Tag länger als bei der Vergleichsgruppe, die nicht an der Überempfindlichkeit des Immunsystems auf Eiweiße verschiedener Pflanzenpollen litten. Asthmatiker waren laut Studie für die Behandlung von COVID-19 durchschnittlich 2,5 Tage länger im Krankenhaus.

Die Auswertung zeigt jedoch, dass Asthma-Patienten unterschiedlich stärker gefährdet sind: Personen mit nicht allergischem Asthma haben der Studie zufolge ein größeres Risiko für SARS-CoV-2 als Personen mit allergischem Asthma oder ohne Allergien. Und auch ein Heuschnupfen erhöhte das Risiko

.Jee Myung Yang et al. 2020 Allergic disorders and susceptibility to and severity of COVID-19: a nationwide cohort study in Journal of Allergy and Clinical ImmunologyDOI: 10.1016/j.jaci.2020.08.008

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