Neue Virusmutation

Was wissen wir über Omikron?

ak
Gesellschaft
Die neue aus Südafrika stammende Variante Omikron (B.1.1.529) breitet sich weltweit aus. Zahlreiche Spekulationen kursieren. Was wir bislang sicher wissen - und was nicht.

Was wissen wir ? Was ist noch unklar?

  • Die Variante ist durch etwa 30 Mutationen, drei kleine Deletionen und eine kleine Insertion im Spike-Protein gekennzeichnet, von denen sich 15 in der Rezeptorbindungsdomäne befinden. Zum Vergleich: Die Delta-Variante hat nur vier Mutationen in dieser Struktur. Laut Robert Koch-Institut (RKI) sind unter den Mutationen auch viele, deren Bedeutung unklar ist.

  • Omikron wurde erstmals in Proben nachgewiesen, die am 11. November in Botswana und am 14. November in Südafrika gesammelt wurden.

  • Bis zum 26. November wurden reisebedingte Fälle auch in Belgien, Hongkong und Israel festgestellt.

  • Die Weltgesundheitsbehörde (WHO) stuft das von der neuen Mutation ausgehende Risiko als insgesamt „sehr hoch” ein. Am 26. November klassifizierte sie Omikron als besorgniserregende Variante. Die Behörde rechnet mit einer globalen Ausbreitung und steigenden COVID-19-Fallzahlen.

  • Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC ist darüber besorgt, dass Omikron mit einer erhöhten Übertragbarkeit, einer erheblichen Verringerung der Wirksamkeit des Impfstoffs und einem erhöhten Risiko für Reinfektionen verbunden sein könnte. Die Omikron-Variante ist laut ECDC die am stärksten abweichende Variante, die während der Pandemie bisher in signifikanter Zahl nachgewiesen wurde. 

  • Eine Infektion ist dem RKI zufolge mit den aktuell genutzten gängigen SARS-CoV-2-Tests nachweisbar. Die Variante selbst kann aktuell nur mittels Sequenzierung sicher identifiziert werden.

  • Übertragbarkeit:Es ist noch nicht klar, ob Omikron im Vergleich zu anderen Varianten, einschließlich Delta, leichter übertragbar ist. Die Zahl der positiv getesteten Personen ist in den von dieser Variante betroffenen Gebieten Südafrikas gestiegen. Aktuell laufen epidemiologische Studien, um herauszufinden, ob dies auf Omikron oder andere Faktoren zurückzuführen ist. 

  • Schwere der Krankheit:Ungewiss ist, ob eine Infektion mit Omikron eine schwerere Erkrankung verursacht. Vorläufige Daten deuten darauf hin, dass die Zahl der Krankenhausaufenthalte in Südafrika zunimmt, was jedoch eher auf die steigende Gesamtzahl Infizierter als auf Omikron zurückzuführen sein könnte. Der WHO zufolge gibt es bisher keine Informationen, die darauf hindeuten, dass sich die mit Omikron verbundenen Symptome von denen anderer Varianten unterscheiden. Die ersten gemeldeten Infektionen betrafen jüngere Menschen, die in der Regel leichter erkranken, aber es werde noch Tage bis Wochen dauern, bis man den Schweregrad der Omikron-Variante kennt, teilt die WHO mit.

  • Wirksamkeit einer früheren SARS-CoV-2-Infektion:Vorläufige Erkenntnisse deuten darauf hin, dass das Risiko einer Reinfektion mit Omikron erhöht sein könnte, aber die Informationen sind begrenzt. Das würde bedeuten, dass Personen, die bereits an COVID-19 erkrankt waren, sich leichter mit Omikron neu infizieren könnten.

  • Wirksamkeit der Impfstoffe:Die WHO arbeitet daran. die möglichen Auswirkungen dieser Variante auf bestehende Gegenmaßnahmen, einschließlich Impfstoffe, zu verstehen.

  • Effektivität der aktuellen Tests:Die weit verbreiteten PCR-Tests weisen die Infektion mit Omikron nach, meldet die WHO.

  • Wirksamkeit der derzeitigen Behandlungen:Kortikosteroide und IL6-Rezeptorblocker werden bei der Behandlung von schwerem COVID-19 weiterhin wirksam sein. Ob andere Behandlungen angesichts der Veränderungen von Teilen des Virus in der Omikron-Variante noch genauso wirksam sind, ist offen. 

  • Studienlage:Zu den derzeit laufenden oder in Kürze anlaufenden Studien gehören Bewertungen der Übertragbarkeit, der Schwere der Infektion (einschließlich der Symptome), der Leistungsfähigkeit von Impfstoffen und diagnostischen Tests sowie der Wirksamkeit von Behandlungen.   

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