Medizin

Wenn Kinder knirschen

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Immer mehr Kinder kommen mit Bruxismus in die Zahnarztpraxis. Nicht nur die Zahnsubstanz nimmt dabei Schaden, oft treten auch heftige Verspannungen der Gesichtsmuskulatur auf.

Die betroffenen Kinder klagen über Kopfschmerzen, aber oft können sie die Schmerzen nicht genau beschreiben oder lokalisieren. Verspannungen in der Gesichtsmuskulatur haben Auswirkungen auf das Wachstum von Kiefer und Kiefergelenken, was sich noch im Erwachsenenalter auswirken kann. Um hier rechtzeitig intervenieren zu können, muss der genaue Entwicklungsmechanismus der Gebissentwicklung und des Kieferwachstums verstanden werden, betont Prof. Ralf J. Radlanski von der Berliner Charité.

Der kindliche Bruxismus ist ein eigener

Radlanski: "Die Vorgänge genau zu kennen, schützt auch vor Fehlbehandlung. Das Wissen um Bruxismus im Erwachsenenalter ist nicht eins zu eins auf die Kinder zu übertragen - ihr Bruxismus ist ein eigener. Und: Er ist keineswegs immer therapiebedürftig." Auf dem von ihm geleiteten Gemeinschaftskongress "Kinder - Zahn - Spange" 27. April 2013 in Frankfurt am Main soll deshalb neben diesen Themen auch erläutert werden, wie die normale Abrasion von "krankhaftem" Bruxismus unterschieden  werden kann.

Der traditionell gemeinsam von Kinderzahnärzten und Kieferorthopäden organisierte Kongress dient neben der Vermittlung interdisziplinären Wissens auch dem Brückenschlag über die beiden kind-orientierten Fächer in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.

Sowohl aus Sicht einer kieferorthopädischen als auch einer kinderzahnärztlichen Praxis wird berichtet, wie diese Praxen Kinder mit Bruxismus und Stress erleben. Zudem werden  Ansätze präsentiert, wie die betroffenen Kinder in Therapie-Kooperation optimal  betreut werden können.

Früh Fehlentwicklungen erkennen

Auch die Psychosomatik der Kinder spielt für die Gebissentwicklung und das Entstehen von kindlichem Bruxismus eine große Rolle. "Uns ist bewusst“, sagt Dr. Gundi Mindermann, stellvertretende Vorsitzende der Initiative Kiefergesundheit (IKG) und Vorsitzende des Berufsverbandes der Deutschen Kieferorthopäden (BDK), "dass wir betroffenen Kindern nicht allein mit ärztlichen Verfahren helfen können. Unsere Praxen bieten aber viele Ansätze, frühzeitig fehllaufende Entwicklungen zu erkennen, und die Eltern, die oft ihre Kinder falsch einschätzen, mitzunehmen auf den Weg der Besserung der Situation."

Infos & Anmeldung unter: www.kinder-zahn-spange.de

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