Wie gefährlich sind Fahrten mit Bus und Bahn?
Wie sicher ist die Fahrt in den öffentlichen Verkehrsmitteln während der Pandemie-Zeit? Eine Antwort auf diese Frage erhoffen sich in der Wintersaison viele Menschen. Studien ergaben bislang zwar kein erhöhtes Risiko hier, solange ausreichend Abstand gewährleistet ist. Allerdings gibt es noch keine eindeutigen Ergebnisse. Politiker und Wissenschaftler raten laut des Beschlusses von Regierung und Ländern vom 16. November jedoch inzwischen von jeder vermeidbaren Fahrt ab, um das Infektionsrisiko infolge von Mobilität und Kontakten zu verringern.
Für eine Ansteckung ist eine bestimmte Virusmenge erforderlich, die vornehmlich durch das Einatmen der Erreger stattfindet. Wie hoch diese Menge ist, weiß die Wissenschaft bisher noch nicht genau. Weitere Einflussfaktoren für eine Ansteckung unter Fahrgästen sind auch die Dauer des Kontakts zu einem Infizierten und der bestehende Abstand. Regelmäßiges Lüften, auch durch die Öffnung der Türen an den Haltestellen sowie der Einsatz von Lüftungsanlagen senken das Risiko deutlich. So kommt es laut Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) bei jedem Halt zu einem fast vollständigen Austausch der Luft.
Bei Fahrten bis 15 Minuten ist das Risiko wohl eher gering
Die verpflichtenden Masken vermindern zudem die Anzahl der Aerosole im Raum. EIne geringe Aufenthaltsdauer von durchschnittlich 15 Minuten pro Fahrt im Nahverkehr verringert auch das Ansteckungsrisiko. In der Regel sprechen Personen hier weniger als vergleichsweise in einer Lokalität der Gastronomie.
Kritischer sind längere Fahren, beispielsweise mit dem Fernverkehr der Bahn. Hier spielt die Reinigung der Lüftung eine zentrale Rolle. Experten raten daher im Winter überfüllte Verkehrsmittel zu meiden, eine trockene Maske korrekt zu tragen und die Hygieneregeln einzuhalten.
Proben von Raumluft und Oberflächen sollen Keimlast zeigen
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat das Fraunhofer-Institut für Bauphysik beauftragt, Messungen in Bahnen, Bussen sowie Bahnhöfen und Haltestellen des öffentlichen Personennah- und Fernverkehr durchzuführen, um die Datenbasis nochmals zu erweitern und bisherige Erkenntnisse zu validieren.
Konkret werden bis zum Frühjahr 2021 Proben von Viren und Mikroorganismen in der Luft sowie auf Oberflächen, also Türgriffen, Armlehnen, Haltestangen, Bedienknöpfen, Tischen, Fahrkartenautomaten, Aushängen und Entwerter, genommen.
Das Robert Koch-Institut führt laut bisherigen Erkenntnissen zum Infektionsgeschehen nur 0,2 Prozent der Infektionen auf öffentliche Verkehrsmittel zurück.