Grundlagenforschung

Wie Tumoren in der Mundhöhle entstehen

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Zahnmedizin
Neue Erkenntnisse in der Grundlagenforschung: Ein Forschungsteam aus China hat die Mechanismen aufgedeckt, die das Tumorwachstum in der Mundhöhle begünstigen.

Mundhöhlenkrebs, der zu einem überwiegenden Anteil dem Plattenepitheltyp entspricht, ist ein Neoplasma mit einer hohen Mortalitätsrate. Eine chirurgische Behandlung kann, abhängig von der Lokalisation und Ausdehnung, bei den Überlebenden schwerwiegende körperliche und funktionelle Folgen haben.

das Immunsystem spielt eine Schlüsselrolle 

Es ist bekannt, dass das Immunsystem eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Karzinomen spielt, entweder durch die Stimulierung von Signalwegen, die eine Anti-Tumor-Rolle spielen, oder umgekehrt durch die Erzeugung einer entzündungshemmenden Umgebung, die es dem Tumor erlaubt, zu wachsen und sich auszubreiten.

Das chilenische Forscherteam widmete sich einer der Schlüsselfragen bei Mundhöhlenkrebs: Wie kann eine entzündungshemmende Mikroumgebung induziert werden, die das Tumorwachstum fördert? Bislang waren die immunregulatorischen Mechanismen diesbezüglich weitgehend unbekannt.

Die Forscherinnen und Forscher vermuteten, dass die von den Tumorzellen sezernierten Faktoren - das so genannte Sekretom - die Fähigkeit hat, selbst eine entzündungshemmende Mikroumgebung zu induzieren.

Eine erhöhte Vitamin D-Konzentration begünstigt die Tumoren

In Versuchen konnten sie zeigen, dass das orale Krebssekretom die Expression einer Gruppe von Genen induzierte, die zur Abnahme der Mobilität von Vitamin D führten. Dies führte zu einer Erhöhung der Vitamin D-Konzentration, was eine entzündungshemmende Mikroumgebung induzierte, die für das Tumorwachstum günstig ist. Gleichzeitig wurden Zytokine gehemmt, die wichtig für die Aktivierung des Immunsystems sind.

Die Ergebnisse könnten den Autoren zufolge vor allem für die Entwicklung von biologischen Therapien interessant sein, die auf Antikörpern basieren, welche in der Lage sind, die Wirkung bestimmter Moleküle zu blockieren, die das Tumorwachstum begünstigen. Im Fall von Mundhöhlenkrebs könnte eine Therapie, die den Vitamin D-Signalweg normalisiert, möglicherweise das Tumorwachstum verlangsamen. Hier bestehe allerdings weiterer Forschungsbedarf.

Originalpublikation: Fraga M, Yáñez M, Sherman M, Llerena F, Hernandez M, Nourdin G, Álvarez F, Urrizola J, Rivera C, Lamperti L, Nova L, Castro S, Zambrano O, Cifuentes A, Campos L, Moya S, Pastor J, Nuñez M, Gatica J, Figueroa J, Zúñiga F, Salomón C, Cerda G, Puentes R, Labarca G, Vidal M, McGregor R, Nova-Lamperti E. Immunomodulation of T Helper Cells by Tumor Microenvironment in Oral Cancer Is Associated With CCR8 Expression and Rapid Membrane Vitamin D Signaling Pathway. Front Immunol. 2021 May 7;12:643298. doi: 10.3389/fimmu.2021.643298. PMID: 34025655; PMCID: PMC8137990.

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