Wrigley-Preis für "Luthers Waschsalon"
Die Auszeichnung ging an Dr. Hans Ritzenhoff von der Zahnarzt-Ambulanz in "Luthers Waschsalon" in Hagen. Die ist Teil der Arbeit der Diakonie Hagen/Ennepetal für Randgruppen der Gesellschaft, wie etwa Bedürftige, Asylsuchende, Zuwanderer, Menschen mit psychischen Problemen oder Suchterkrankungen.
Der Zahnarzt und sein Team, darunter auch unter Aufsicht praktizierende Zahnmedizinstudenten der Universität Witten/Herdecke, arbeiten dort zweimal pro Woche ehrenamtlich. Neben zahnärztlicher Basistherapie wird in Zusammenarbeit mit der Universität auch einfacher Zahnersatz erstellt, den zwei Dentallabore bei Bedarf ebenfalls ehrenamtlich anfertigen.
Hilfe nicht nur für Obdachlose
Prof. Dr. Stefan Zimmer, Leiter des Departments für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Universität Witten/Herdecke dankte dem Preisträger für seine Arbeit, mit der er die zahnärztliche Betreuung in Luthers Waschsalon aufgebaut hat und bis heute betreibt: "Sie helfen damit ja nicht nur vielen Obdachlosen und Bedürftigen, sondern auch unseren Studierenden, die dadurch eine neue Perspektive der Zahnmedizin kennen lernen, und ich bin fest davon überzeugt, dass es ihnen auch hilft, die Bodenhaftung zu behalten"
Zahnmedizin ist mehr als Inlays und Implantate
Schließlich bestehe die Zahnmedizin nicht nur aus Keramikinlays, Veneers und Implantaten, sondern auch aus der Betreuung von Menschen, die sich nur wenig leisten können und die trotzdem einen Anspruch auf eine vernünftige zahnmedizinische Versorgung haben sollten, so Zimmer in seiner Laudatio.
DerLuther Waschsalonwurde 1997 als Kooperationsprojekt der Bahnhofsmission Hagen und der Lutherkirchengemeinde gegründet. Er verbindet gemeindenahe Diakonie, Stadtkirchenarbeit und konkrete lebenspraktische Hilfe für Wohnungslose und Menschen mit geringem Einkommen. Die Einrichtung betreut Wohnungslose, von Wohnungslosigkeit Bedrohte, ehemals Wohnungslose und Menschen, die am Existenzminimum leben.