Zahl der Affenpockenfälle in Deutschland bleibt auf niedrigem Niveau
Bereits am 9. Juni – damals gab es in Deutschland 130 gemeldete Fälle – hatte die STIKO ihren Beschlussentwurf zur Impfung gegen Affenpocken in das vorgeschriebene Stellungnahmeverfahren gegeben. Gestern wurde dann der finale Beschluss zur Impfung gegen Affenpocken mit Imvanex (MVA-Impfstoff) online vorab veröffentlicht . Eine Publikation im Epidemiologischen Bulletin folgt, heißt es.
Wie schon im Entwurf beschrieben, empfiehlt die STIKO eine Postexpositionsprophylaxe (PEP) nach Affenpockenexposition und sowie die Indikationsimpfung von Personen mit einem erhöhten Expositions- und Infektionsrisiko. Die Empfehlung betrifft den für diese Indikation bisher nicht zugelassenen Impfstoff Imvanex, der gegenwärtig über einen Sonderverteilungsweg zugänglich gemacht wird.
Hinweis der STIKO zur Priorisierung: Ist der Impfstoff nur eingeschränkt verfügbar, wovon derzeit auszugehen sei, sollte die PEP prioritär exponierten Kontaktpersonen angeboten werden. Darüber hinaus sollten sowohl bei der PEP als auch bei der Indikationsimpfung Personen mit einer erhöhten Gefahr für einen schweren Verlauf (etwa solche mit Immundefizienz) bevorzugt geimpft werden.
RKI stuft Risiko für die Bevölkerung weiter als „gering” ein
Seit der Veröffentlichung des Beschlussentwurfs hat sich die Zahl der Affenpockenfälle in Deutschland fast verdreifacht, bleibt aber weiter auf niedrigem Niveau. Bis zu 21. Juni lagen dem RKI 469 Meldungen aus 14 Bundesländern vor. Die Gefährdung für die Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland schätzt das Instituts nach derzeitigen Erkenntnissen als „gering” ein.