Zahnärzte sehen wirtschaftliche Zukunft immer pessimistischer
Hausärzte, Fachärzte und Zahnärzte zeigen sich im Frühjahr 2020 pessimistisch – im Unterschied zu den Psychologischen Psychotherapeuten: Der MKI fiel in den vergangenen sechs Monaten um 1,8 Punkte und liegt im Frühjahr 2020 bei -2,3. Damit liegt er aber noch immer über dem 10-Jahres-Durchschnitt von -3,6. Der Index wird seit 2006 halbjährlich von der Stiftung Gesundheit als Indikator für die Stimmung im Medizinmarkt erhoben.
Mit der aktuellen Situation sind die Ärzte dabei größtenteils zufrieden: 38 Prozent der Ärzte bezeichnen ihre derzeitige wirtschaftliche Lage als gut, 50 Prozent als befriedigend und nur knapp 12 Prozent als schlecht. Allerdings erwarten gut 40 Prozent der Ärzte eine Verschlechterung innerhalb der nächsten sechs Monate. „Mit einer günstigen Entwicklung rechnen derzeit weniger als zehn Prozent“, berichtet Prof. Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit.
Nur die Psychologischen Psychotherapeuten sind optimistisch
Hausärzte, Fachärzte und Zahnärzte sind im Frühjahr 2020 pessimistischer als noch im Herbst 2019: Der Index der Hausärzte sank um 1,9 Punkte auf -9,1, der Fachärzte-Index ging um 2,2 Punkte auf einen Wert von -2,9 zurück. Deutlicher fiel der Rückgang bei den Zahnärzten aus: Ihr Index verlor bereits zum zweiten Mal in Folge mehr als zehn Punkte und liegt nun mit einem Wert von -17,6 auf dem niedrigsten Stand der vergangenen fünf Jahre.
Optimistisch zeigen sich dagegen die Psychologischen Psychotherapeuten: Zwar ging ihr Index nach dem bisherigen Höchststand im Herbst 2019 um mehrere Punkte zurück, liegt aber mit +25,0 weiterhin deutlich im positiven Bereich.
Medizin-Branche war im Februar Schlusslicht
Im Vergleich mit den ifo-Geschäftsklimata anderer Branchen bildete der Medizinmarkt im Februar 2020 das Schlusslicht – knapp hinter dem Verarbeitenden Gewerbe (-1,3) und dem Handel (1,0). Das Bauhauptgewerbe (+13,1) und der Dienstleistungssektor (+17,3) lagen deutlich im positiven Bereich. „Das war allerdings noch vor der Corona-Krise“, sagt Obermann. „Inzwischen dürfte sich die Lage verändert haben.“