Zahnärzte sollten ihre eSkills stärken
Zahnärztinnen und Zahnärzte müssten ihr Verständnis dafür erweitern, wie sich zahnmedizinische Anwendungen, Telemedizin, digitale Workflow-Modelle, digitale Gesundheitsinformationen und KI-Geräte entwickeln und die traditionelle zahnärztliche Praxis beeinflussen, stellte der CED auf seiner halbjährlichen Vollversammlung am Wochenende in Porto, Portugal, heraus. Die Zahnärzteschaft müsse lernen, wie sie diese neu entstehenden digitalen Gesundheitswerkzeuge nutzen und ihre digitalen Kompetenzen (eSkills) verbessern können, heißt es in einem auf der Versammlung verabschiedeten Arbeitspapier.
Derzeit gebe es allerdings Anhaltspunkte dafür, dass die digitale Bildung und praktische Ausbildung für Angehörige der Gesundheitsberufe im Grundstudium unzureichend sei. Gleichzeitig werde erwartet, dass in der Europäischen Union (EU) die Nachfrage nach digitalen Kompetenzen im Gesundheitssektor bis 2030 erheblich steigen. Es gelte, die digitalen Kompetenzen der Angehörigen der Gesundheitsberufe zu stärken und sicherzustellen, dass sie auf dem neuesten Stand sind.
Interessen des Patienten müssen im Mittelpunkt stehen
Der CED hat in seinem Arbeitspapier eine Auflistung von digitalen Kompetenzen vorgenommen, die Studierende der Zahnmedizin benötigen, um in ihrer beruflichen Praxis als Zahnärzte tätig zu sein. Dazu gehört zum Beispiel die Vertrautheit mit digitalen Gesundheitslösungen (etwa für Telemedizin, eHealth, mHealth, Augmented Reality und Künstliche Intelligenz) sowie Wissen darüber, wie sie effizient, sicher und ethisch vertretbar eingesetzt werden können. Die Interessen des Patienten sollten dabei im Mittelpunkt stehen.
Ferner zählt der CED dazu Computerkenntnisse, Verständnis der Leistung und Kompatibilität medizinischer Geräte, mobile Apps, Cloud-Speicher, Surfen im Internet (einschließlich der Suche nach verlässlichen Informationsquellen im Internet) und die Fähigkeit, Informationen mithilfe eines intelligenten Geräts („Smart Device”) zu lesen, zu verstehen und weiterzugeben. Auch kritisches Wissen über Formate von Röntgen- und Scan-Dateien, deren Verarbeitung und zulässige Komprimierung sowie Schnittstellen gehöre dazu.
Zahnbehandlungen in der Pandemie waren sicher
Auf der Versammlung hat der CED außerdem eine Stellungnahme zur Zahnmedizin und Patientensicherheit während der Corona-Pandemie verabschiedet. So betont der Verband, dass zahnmedizinische Versorgung als grundlegende medizinische Versorgungsleistung betrachtet werden sollte und nicht aufgrund von Schwankungen der COVID-19-Pandemie aufgeschoben werden dürfe. Ein Aufschub der zahnmedizinischen Versorgung hätte schwerwiegende negative Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit der Bevölkerung.
Die Zahnmedizin habe sich als sicher für Patienten, Mitglieder des zahnärztlichen Teams und auch für die Zahnärzte selbst erwiesen, betont der CED. Wirksame persönliche Schutzausrüstung werde zum Schutz sowohl des medizinischen Personals als auch des Patienten eingesetzt. Ferner sollten Patienten – ungeachtet der Art und der Größe der Praxis – überall auch in Pandemiezeiten denselben sicheren Behandlungsstandard erhalten, fordert der Verband.
Der Council of European Dentists (CED) ist ein nicht gewinnorientierter Verband, der über 340.000 praktizierende Zahnärzte in ganz Europa vertritt. Der CED wurde 1961 gegründet und setzt sich heute aus 33 nationalen Zahnarztverbänden aus 31 europäischen Ländern zusammen.