Vertreterversammlung in Nordrhein

Zahnärzte stimmen gegen Gängelung durch die Politik

pr
Politik
Gegen Gängelungen der Politik spricht sich die Vertreterversammlung der Zahnärzte in Nordrhein aus. Die Freiberuflichkeit werde an etlichen Stellen erschwert. Belastend wirkten Bürokratie und Fachkräftemangel.

Bürokratie, Sanktionen und Fachkräftemangel – das seien die größten Belastungen der Zahnärzteschaft, und zwar nicht nur in Nordrhein, sondern bundesweit. Das betonten der Vorstandsvorsitzende der KZV Nordrhein, Andreas Kruschwitz, und der Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Martin Hendges, auf der Vertreterversammlung der KZV Nordrhein. Die Delegierten der Vertreterversammlung sprachen sich gegen Gängelungen der Politik und für die Freiberuflichkeit aus, die derzeit an etlichen Stellen erschwert werde.

Praxischecks sollten der neue Standard in der Gesetzgebung sein

Kruschwitz verwies auf das Stimmungsbarometer der unabhängigen Stiftung Gesundheit: „Was geht den Kolleginnen und Kollegen auf die Nerven? Kontrolle, Sanktionen, fehlende Planungssicherheit.“ Hendges konnte auf Daten des im Mai vom Zentralinstitut der kassenärztlichen Versorgung in Deutschland (Zi) durchgeführten Stimmungsbarometers zurückgreifen. Eine erschreckende Erkenntnis dieser Befragung war demnach, dass 58 Prozent der 4.000 befragten Praxen sich unter den herrschenden Bedingungen sich heute nicht mehr niederlassen würden. Insgesamt 72 Prozent überlegten sogar, vorzeitig aus der Patientenversorgung auszusteigen. Dass 90 Prozent Angst haben, keinen Nachfolger zu finden, sei keine Überraschung für die Delegierten gewesen, wie die KZV meldet.

Kruschwitz warnte davor, dass bürokratische Belastungen zum Niederlassungshindernis Nummer eins würden. Wer den Fachkräftemangel bekämpfen wolle, müsse dem Nachwuchs attraktive Rahmenbedingungen bieten. Er verwies auf NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU), der auf dem Zukunftskongress Apotheke einen Misstrauens-Abbau gegenüber den Heilberufen forderte. Das sehe auch der Normenkontrollrat so, sagte Kruschwitz. Dessen Vorsitzender habe gefordert, dass Praktiker und Vollzugsexperten frühzeitig und intensiv bei der Erstellung neuer Gesetze einbezogen werden müssten. Praxischecks sollten der neue Standard in der Gesetzgebung sein.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.