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Zahnarzt erhebt Vorwürfe gegen Kripo-Ermittler

mg/dpa
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Der Fall klingt unglaublich: Ein Zahnarzt schneidet sich selbst einen Finger ab, um an Geld zu kommen. Der Mann bestreitet die Vorwürfe und sieht sich zweifach als Opfer.

Ein Zahnarzt aus Fichtenwalde in Brandenburg hat bestritten, sich für einen Versicherungsbetrug einen Finger abgeschnitten zu haben. "Ich habe und ich hatte zu keinem Zeitpunkt ein Motiv für eine Vortäuschung", sagte der Angeklagte vor dem Amtsgericht Potsdam.

Der 43 Jahre alte Mediziner soll sich im März vergangenen Jahres laut Anklage einen Finger abgeschnitten haben, um seine Versicherung um insgesamt 850.000 Euro zu betrügen. Die Potsdamer Staatsanwaltschaft wirft ihm das Vortäuschen einer Straftat und versuchten Betrug vor. Der Zahnarzt beteuert hingegen, das Opfer eines Überfalls zu sein.

Die Ermittler gehen davon aus, dass es keinen Überfall gab

Die Schilderung des Mediziners hörte sich dramatisch an: Demnach drangen zwei ungepflegte Männer am späten Nachmittag des 26. März 2012 in seine Praxis ein und forderten Gold und Geld. Mit Edelmetall konnte der Arzt nicht dienen, auch Geld hatte er nicht viel zur Hand. Verärgert sollen die Männer den Zeigefinger seiner linken Hand abgeschnitten haben und geflüchtet sein. Notdürftig habe er die Wunde versorgt und Hilfe gerufen. Trotz einer Großfahndung blieb die Suche nach den Tätern erfolglos - ebenso wie die Suche nach dem Finger des Arztes.

Bei den Ermittlungen stieß die Kripo auf Widersprüche. Schließlich war sie überzeugt, dass es den Überfall nie gegeben hat. Motiv soll eine finanzielle Notlage gewesen sein. Der Mediziner bestritt dies. "Eine einfache Nachfrage beim Bankinstitut unseres Mandanten hätte dies klären können", sagte Verteidigerin Berit Neubert. Sie warf der Polizei einseitige Ermittlungen vor. Die Versicherungssumme wurde bislang nicht gezahlt.

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