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Zahnbehandlung vor Madagaskar

sf/pm
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Die Hilfsorganisation Mercy Ships folgt einer Einladung des Präsidenten von Madagaskar. Der nächste Einsatzort des Hospitalschiffs MS Africa Mercy wird bis Juni 2015 die Hafenstadt Tamatave sein.

Der Schweizer Direktor der Africa Mercy, Roland Decorvet, schloss in der vergangenen Woche die Gespräche mit offiziellen Repräsentanten des Premiers und des Gesundheitsministers aus Madagaskar in Genf ab. Geplant sei, dass das Hospitalschiff die Kanarischen Inseln Mitte September verlässt und zunächst einen Zwischenstopp in Südafrika einlegt. Dort wolle man neue Mitarbeiter an Bord nehmen und die Schiffstanks befüllen. Die Ankunft in Tamatave werde für Ende Oktober erwartet.

Interdisziplinäres Team mit Zahnärzten an Bord

„Wir freuen uns, Seite an Seite mit der Regierung von Madagaskar zu arbeiten, um die medizinische Infrastruktur durch chirurgische Hilfe und nachhaltige Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zu stärken. Viele tausend Patienten leiden unter Symptomen, die unsere erfahrenen und qualifizierten Mercy Ships Mitarbeiter behandeln können", sagt Don Stephens, Gründer und Präsident von Mercy Ships. 

Das Hospitalschiff ist mit fünf hochtechnisierten Operationssälen und einer modernen Krankenstation ausgerüstet, um Eingriffe und Behandlungen in diesen medizinischen Bereichen durchzuführen: Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, wiederherstellende und plastische Chirurgie, Orthopädie, Augenchirurgie, Zahnbehandlungen und Korrektur von Blasen-Scheidenfisteln.

Das medizinische Personal an Bord will während des mehrmonatigen Aufenthalts an Bord des 16.500 Tonnen schweren Hospitalschiffs im Hafen einige tausend Patienten behandeln. Die Therapien und Eingriffe sind für die Bevölkerung von Madagaskar kostenfrei. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Behandlung von Patienten, die wenig oder gar keinen Zugang zu fachchirurgischer Hilfe haben.

Wie das Präsidentenbüro meldet, besteht ein grundlegender Bedarf an fachlicher Expertise und medizinischem Know-how, so wie es Mercy Ships biete. Das gelte für den Bereich der fachchirurgischen Eingriffe auch für die nachhaltigen Programme als Teil der Fort- und Weiterbildung, die auf die Schulung von einheimischem Fachpersonal ausgerichtet sind.

Ebola-Ausbruch kreuzt die Einsatzpläne

Udo Kronester, Geschäftsführer von Mercy Ships in Deutschland: „Der Ausbruch von Ebola in epedemiehafter Größe in Westafrika hat uns sehr betroffen gemacht. Unsere Gedanken und Gebete begleiten besonders diejenigen, die mittendrin stehen: Die betroffenen Bevölkerung, genauso wie unseren Partnern in Regierungen und anderen Hilfsorganisationen. Die Länder dort waren mehr als 20 Jahre lang unser Einsatzgebiet. Und wir werden dorthin zurückkehren, sobald es uns mit unserer schwimmenden Spezialklinik möglich sein wird." Mercy Shipsverfügt über eine mobile Zahnklinik - oftmals die einzige Möglichkeit für die Menschen, eine zahnmedizinische Behandlung zu erhalten. Schlechte Mundhygiene und unbehandelte Zahnfäule kann zu weitaus schlimmeren Erkrankungen führen, beispielsweise zu Noma (Wangenbrand).

Die Mercy Ships Dentalteams bemühten sich deshalb, die Mund- und Zahnhygiene in Entwicklungsländern durch Zahnhygiene-Schulungen zu verbessern und führen Fortbildungen für das einheimische Gesundheitspersonal durch.

Anmerkung der Redaktion:

Für den Einsatz August 2015 – Juni 2016 werden wieder Zahnärzte benötigt. Das Einsatzland nach Madagaskar steht aber laut der Organisation noch nicht fest.

Der Inselstaat Madagaskar liegt vor der Südostküste Afrikas. Die viertgrößte Insel der Welt beheimatet etwa 22,6 Millionen Menschen. Mehr als 43 Prozent ist unter 20 Jahre alt. Im Human Development Index derVereinten Nationen, einer Vergleichsstatistik nationalen Entwicklungsfortschritts, liegt Madagaskar auf Rang 151 von 187. Mehr als 92 Prozent der Bevölkerung stehen heute nicht mehr als 1,50 Euro pro Tag zur Verfügung.

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