Zahnis pauken am liebsten in der Bib!
Die Forscher vom HIS-Institut für Hochschulentwicklung und dem Deutschen Zentrum für Hochschulentwicklung (DZHW) wollten mit ihrer Erhebung im Frühjahr 2018 empirische Daten über das Selbststudium - dem studienbezogene Lernen außerhalb von Lehrveranstaltungen - gewinnen.
(Zahn-)Medizinstudenten lernen lange außerhalb der Uni
Die Ergebnisse: Der zeitliche Aufwand für das Studium insgesamt und für das Selbststudium schwankt stark je nach Fächergruppe. Die meiste Zeit wenden Studenten der Medizin, Agrar-, Natur- und Rechtswissenschaften auf. Unter Medizin wurden in der Untersuchung die Fächer Humanmedizin, Zahnmedizin, Veterinärmedizin und Gesundheitswissenschaften allgemein zusammengefasst.
Die Spannbreite für den zeitlichen Aufwand liegt bei 41,7 Stunde pro Woche für Medizin an Universitäten bis zu 26,0 Stunden für Recht an Fachhochschulen. Mit 14 Stunden pro Woche investieren angehende Mediziner besonders viel Zeit in das Selbststudium, gefolgt von angehenden Juristen mit 12,1 Stunden pro Woche.
Im Ergebnis zeigt sich, dass die beliebteste Lernwelt von Studenten nach wie vor das "Homeoffice" ist: Rund zwei Drittel lernen vor allem zu Hause, ein Drittel lernt überwiegend in der Hochschule. Innerhalb der Hochschulen ist die Bibliothek der beliebteste Lernort. Allerdings lernt eine große Gruppe von Studenten kaum oder gar nicht in der Bibliothek, ein kleinerer Anteil dagegen sehr intensiv (mehr als acht Stunden pro Woche). Die digitalen Angebote der Hochschulbibliotheken werden von rund 80 Prozent genutzt, überwiegend von zu Hause aus.
"Juris" und "Medis" sitzen besonders lange in der "Bib"
Die mit Abstand intensivste Nutzung von Bibliotheksarbeitsplätzen weisen Studenten der Fächergruppen Recht (10,3 Stunden pro Woche) und Medizin (9,2 Stunden pro Woche) an Universitäten auf. Dies entspricht 85 beziehungsweise 65 Prozent ihres gesamten Zeitbudgets für das Selbststudium in der Hochschule. Der Grund: Studenten der Rechtswissenschaften müssen Gesetzeskommentare in den Bibliotheken studieren, die Medizinstudenten sind häufig auf medizinische Lehrbücher in der Bibliothek angewiesen.
Die Nachfrage nach Bibliotheksarbeitsplätzen in der Medizin ist gegenüber 2013 sprunghaft gestiegen, heißt es in der Studie: von 9 Prozent auf 27 Prozent. Dieser Anstieg könnte mit Veränderungen der Approbationsordnung und der Studienpläne zusammenhängen, vermuten die Wissenschaftler. Aufgrund der engeren Verzahnung von Theorie (Vorklinik) und Praxis (Klinik) sei eine häufigere Anwesenheit der Studierenden in der Hochschule erforderlich.
Lebensumstände: Wohnort/Anfahrt: Erwerbstätigkeit: "Lerntyp":
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Erwerbstätigkeit:
"Lerntyp":
Die Ergebnisse der empirischen Studie "Orte des Selbststudiums 2018. Eine empirische Studie zur zeitlichen und räumlichen Organisation des Lernens von Studierenden"finden Sie im Detail hier.
Quelle: Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung GmbH