Studie zu schwangerschaftsbedingter Gingivitis

Zahnseide verringert das Risiko einer Frühgeburt

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Zahnmedizin
Eine Studie der Birmingham School of Dentistry in Alabama hat gezeigt, dass eine geleitete Mundhygieneanweisung Gingivitis bei schwangeren Frauen nachweislich verringert.

Laut US-Gesundheitsbehörde (Centers for Disease Control and Prevention) leiden 60 bis 75 Prozent der schwangeren US-Amerikanerinnen aufgrund der hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft an Gingivitis. Parodontalerkrankungen gelten als eine entzündliche und mikrobielle Belastung für den Körper, die mit Gefahren wie Frühgeburten und niedrigem Geburtsgewicht in Verbindung gebracht wird.

„In unserer Studie haben wir festgestellt, dass die Behandlung von Zahnfleischentzündungen während der Schwangerschaft das Risiko einer Frühgeburt verringern kann“, sagte Studienleiter Nicolaas Geurs, DDS. „Die wichtigste Erkenntnis aus dieser Studie ist, dass Schwangere ihre Zähne Plaque-frei halten sollten, was durch eine gute Mundhygiene, also Bürsten und Zahnseide, leicht zu erreichen ist.“

An der Studie nahmen 750 Frauen mit mindestens 20 natürlichen Zähnen teil, die sich zwischen der 8. und der 24. Schwangerschaftswoche befanden und unter mäßiger bis schwerer Gingivitis (> 30 intraorale Blutungsstellen) litten. Zwei Drittel der Probandinnen waren schwarz. Jede Frau erhielt Anweisungen zur Mundhygiene und die für eine gute Mundhygiene erforderlichen Utensilien, einschließlich Zahnbürste, Zahnpasta und Zahnseide.

Die Gingivitis reduzierte sich signifikant

Die Frauen wurden entweder der OHI-Gruppe zugewiesen, die Mundhygieneanweisungen, ein Lehrvideo und fortschrittliche rezeptfreie antibakterielle/mechanische Mundhygieneprodukte bekam, oder der Kontrollgruppe, die Mundhygieneanweisungen und Standardprodukte erhielt. Bestimmt wurden der Mund-Gingiva-Index (GI) und die parodontalen Sondierungstiefen (PDs) zu Beginn und in den ersten drei Monaten.

Im Ergebnis zeigten sowohl die OHI- als auch die Kontrollgruppe gegenüber dem Ausgangswert eine signifikante Verringerung des GI (P < 0,001) und des PD (P < 0,03), die während des gesamten Studienzeitraums anhielten. Die OHI-Gruppe wies zu allen Zeitpunkten im Vergleich zur Kontrollgruppe eine bescheidene, aber statistisch größere Absenkung des GI (P ≤ 0,044) auf. Die Verringerung des PD begünstigte richtungsweisend die OHI-Gruppe, aber die Unterschiede zwischen beiden Gruppen waren gering (< 0,03 mm) und nicht statistisch signifikant (P > 0,18).

Bei beiden Gruppen zeigte sich insgesamt also eine deutliche Verbesserung der Mundgesundheit, was sich in einem Rückgang des BOP (Bleeding on Probing) im Vergleich zum Ausgangswert manifestierte.

Die Studie:
Geurs NC, Jeffcoat MK, Tanna N, Geisinger ML, Parry S, Biggio JR, Doyle MJ, Grender JM, Gerlach RW, Reddy MS. A Randomized Controlled Clinical Trial of Prenatal Oral Hygiene Education in Pregnancy-Associated Gingivitis. J Midwifery Womens Health. 2023 Jul-Aug;68(4):507-516. doi: 10.1111/jmwh.13486. Epub 2023 Apr 7. PMID: 37026567.

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