GKV-Versichertenbefragung

Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem ist gestiegen

pr
Insgesamt 69 Prozent der gesetzlich Versicherten sind mit dem deutschen Gesundheitssystem zufrieden. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos im Auftrag des GKV-Spitzenverbands.

Männer sind zufriedener als Frauen

Die Versorgung, also die konkrete Behandlung in Praxen und anderen Einrichtungen, bewerteten 58 Prozent positiv. Im Jahr 2019 waren es nur 50 Prozent. 32 Prozent bewerteten ihre Zufriedenheit mit der Versorgung mit „teils-teils“, im Jahr 2019 waren es noch 35 Prozent. Die Umfrage ergab allerdings deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Bei den Frauen war nur gut jede zweite (53 Prozent) zufrieden, ein gutes Drittel (35 Prozent) antwortete mit „teils-teils“. Bei den Männern waren 64 Prozent zufrieden mit der Versorgung, mit „teils-teils“ antworteten 28 Prozent.

Für den GKV-Spitzenverband zeigen die Ergebnisse der Umfrage, dass das GKV-System den Stresstest bestanden habe, auch in der Pandemie. Jedoch, so erklärte Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV-Spitzenverband, gebe es mehr als genug Baustellen. Eine davon sei eine flexiblere ambulante Versorgung der Patienten. Ein zukunftsweisendes Element sei hier die Videosprechstunde, der die Versicherten positiv gegenüberstünden – umso wichtiger sei es, dass diese von möglichst vielen Praxen und Leitungserbringenden auch bedarfsgerecht eingesetzt werde.

In der Umfrage wurde auch nach der Digitalisierung im Gesundheitswesen gefragt. Diese ist den Ergebnissen zufolge der Hälfte der Befragten „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Nur 13 Prozent gaben an, für sie seien die elektronische Krankschreibung oder das E-Rezept „eher unwichtig“ oder „völlig unwichtig“.

Acht von zehn Patienten finden dieVideosprechstunde gut

Das Interesse an Videosprechstunden hatte sich in der aktuellen Umfrage im Vergleich zu 2019 kaum verändert: 23 Prozent würden dieses Angebot „des Öfteren“ oder „so oft wie möglich“ nutzen (2019: 20 Prozent). Die Zufriedenheit derer, die die Videosprechstunde bereits nutzen, war jetzt mit 82 Prozent hoch.

Die Umfrage ergab darüber hinaus, dass der Anteil der Patienten, die in der hausärztlichen Praxis ausschließlich mit dem Personal und nicht auch mit Ärztin oder Arzt Kontakt hatten, zugenommen hat. 2022 waren dies 32 Prozent der Befragten, im Vergleich mit 2019 eine Zunahme von elf Prozentpunkten. Dies sei vermutlich vor allem auf Corona-Impfungen und -Testungen zurückzuführen, die niedrigschwellig auch vom Praxispersonal durchgeführt worden seien, so die Analyse in der Umfrage.

Immer mehr  Patienten haben in der Praxis nur mit dem Personal zu tun

Vor allem stand kompetentes und freundliches Praxispersonal in der Bewertung vorn: Gut vier von fünf Befragten war dies „eher wichtig“ oder „sehr wichtig“ (81%). Eine gute Praxisorganisation war den Befragten ebenso wichtig. Es folgten das Vertrauensverhältnis zu Arzt oder Ärztin und die telefonische Erreichbarkeit der Praxis (je 78 Prozent).

Befragt wurden 2.240 gesetzlich Versicherte im Alter von 18 bis 79 Jahre im Zeitraum vom 28. Februar bis 11. März 2022 über das Ipsos Online Access Panel.

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