Kabinett beschließt „Ernährungspolitischen Bericht“

Zugang zu gesundem Essen für alle leichter machen

pr
Politik
Ziele und Maßnahmen der Politik für eine gesunde Ernährung sind im neuen „Ernährungspolitischen Bericht“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums zusammengefasst. Er wurde jetzt vom Kabinett beschlossen.

Der Bericht wurde gestern vom Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, vorgelegt. Er zeigt die Grundlagen, Ziele und Maßnahmen der Politik der Bundesregierung im Bereich der Ernährung und des gesundheitlichen Verbraucherschutzes für den Zeitraum von Juni 2020 bis Mai 2024 auf. Das Kabinett hat ihn jetzt beschlossen. „Die Bundesregierung hat mit der Ernährungsstrategie – der ersten in Deutschland überhaupt – umfangreiche Maßnahmen gebündelt, damit alle Bürgerinnen und Bürger einen besseren Zugang zu einer gesunden und nachhaltigen Ernährung erhalten“, erklärte Özdemir dazu.

Wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mitteilt, zieht der Bericht eine Bilanz der Ernährungspolitik der vergangenen vier Jahre. Einen Ausblick gebe die vom Bundeskabinett beschlossene Ernährungsstrategie „Gutes Essen für Deutschland". Mit ihr bündele die Bundesregierung ressortübergreifend kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen mit einem Zielhorizont bis 2050. Der Anspruch sei, Zugang und Angebot für gutes, gesundes und nachhaltiges Essen für alle Menschen leichter zu machen. Die Bundesregierung will die bestehenden Hindernisse für eine gute Ernährung dort abbauen, wo die Menschen im Alltag essen oder Essen kaufen. Wesentlich sei dafür unter anderem eine Verbesserung der Angebote der Gemeinschaftsverpflegung, die täglich rund 16 Millionen Menschen in Deutschland versorgt, betont das BMEL.

Außer-Haus-Verpflegung bekommt Siegel in Bronze, Silber und Gold

Der 80-seitige Bericht nennt weitere Ziele der Bundesregierung. So sollen das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Bevölkerung verbessert und informierte Entscheidungen erleichtert werden, etwa durch klare und verständliche Kennzeichnung von Lebensmitteln.  Mit dem 2023 beschlossenen Bio-Kennzeichen für die Außer-Haus-Verpflegung in Bronze, Silber und Gold und der damit einhergehenden Bio-Zertifizierung hätten Küchen nun die Möglichkeit, den Anteil der Bio-Zutaten für die Verbraucherinnen und Verbraucher einfach nachvollziehbar auszuweisen, heißt es weiter. Auch sei die verbindliche Tierhaltungskennzeichnung geschaffen worden.

Geplant ist laut Bericht ab August 2025 die Kennzeichnung bei frischem Schweinefleisch mit Informationen, in welcher von fünf Haltungsformen das Tier gelebt hat. Auch wird die Bedeutung einer stärker pflanzenbetonten Ernährung mit nachhaltig und ökologisch erzeugten, saisonalen Lebensmitteln in regionalen Kreisläufen sowie einer deutlichen Reduzierung von Lebensmittelverschwendung beschrieben.

Lebensmittelindustrie verpasst Reduktionsziele für Zucker, Fette und Salz

Ein Berichtsteil geht auf die im Dezember 2018 verabschiedete Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten (NRI) ein. Die Strategie soll dazu beitragen, die Nährstoffzusammensetzung von verarbeiteten Lebensmitteln zu verbessern. Das Produktmonitoring verdeutliche laut Bericht, dass die von der Lebensmittelwirtschaft selbst gesteckte Reduktionsziele noch nicht erreicht wurden. Auch hätten die Reduktionsbemühungen der Lebensmittelhersteller in den vergangenen Jahren teilweise nachgelassen oder seien sogar zum Stillstand gekommen. Um weitere Reduktionspotenziale zu ermitteln, würden nun wissenschaftlich fundierte und auf Zielgruppen abgestimmte Reduktionsziele entwickelt, heißt es. Auch sehe die Bundesregierung die Einschränkung der an Kinder gerichteten Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzgehalt vor.

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