BVND und BZÄK zum Weltdiabetestag

Zwei Volkskrankheiten, die sich gegenseitig verstärken

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GesellschaftNachrichten
Studien zeigen: Eine bidirektionale – also sich gegenseitig beeinflussende – Beziehung besteht auch zwischen Diabetes und Parodontitis. Darauf verweisen der Bundesverband der Niedergelassenen Diabetologen e.V. (BVND) und die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) anlässlich des Weltdiabetestags am 14. November.

Zudem existieren diverse immunologische und klinische Ähnlichkeiten zwischen den beiden Erkrankungen, so BZÄK und BVND. Bei Diabetikern schreitet demnach eine Parodontitis oft schneller voran, verläuft häufig schwerer und in der Regel verlieren sie mehr Zähne als Menschen ohne Diabetes. Diabetiker mit gut eingestellten Blutzuckerwerten sprechen dagegen wesentlich besser auf eine Parodontitis-Behandlung an.

„Nicht nur biologisch, auch bei den Risikofaktoren beider Erkrankungen gibt es Parallelen“, erläutert Dr. Nikolaus Scheper, Vorsitzender des BVND. „Das gilt zum Beispiel für einen ungesunden Lebensstil, Stress, Zuckerkonsum, Adipositas, das Rauchen und Alkohol sowie eine genetische Prädisposition.“ Hinzu komme, dass sich beide Erkrankungen meist unbemerkt entwickeln und oft sehr spät erkannt werden.

Interdisziplinär ausgerichtete Behandlung gefragt

„Andererseits können Mikroorganismen über die Blutgefäße des Zahnfleisches in den Blutkreislauf gelangen, so dass eine Parodontitis mit zahlreichen Erkrankungen des Gesamtorganismus, wie zum Beispiel Diabetes mellitus, Herzinfarkt, Schlaganfall und rheumatoider Arthritis, assoziiert ist. Es ist wichtig, die Patientinnen und Patienten über diese Zusammenhänge zu informieren. Auch die fachübergreifende Zusammenarbeit ist wertvoll“, erklärt Dr. Romy Ermler, Vizepräsidentin der BZÄK.

Die Alterung der Gesellschaft führt dazu, dass chronische Krankheiten in der Bevölkerung zunehmen, so BVND und BZÄK. Es sei insbesondere mit einem Zuwachs an Parodontitis- und Diabetes- Erkrankungen zu rechnen. Deshalb und aufgrund der Wechselwirkungen zwischen den beiden Krankheiten sei eine stärker interdisziplinär ausgerichtete Behandlung gefragt. BZÄK und BVND arbeiten daher zusammen und rücken die Wechselwirkungen von Parodontitis und Diabetes im Rahmen einer Aufklärungskampagne stärker in den Vordergrund.

Diabetes und Parodontitis

Diabetes Typ 1 tritt vorwiegend in der Kindheit oder Jugend auf. Durch eine Autoimmun-Destruktion von Pankreaszellen bei den Betroffenen wird ein Insulinmangel ausgelöst, so dass es zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel kommt.

Diabetes Typ 2 hingegen ist eine über die Zeit erworbene Insulinresistenz, die primär eine Konsequenz von Lebensgewohnheiten ist, wie zum Beispiel ungesunde Ernährung, Übergewicht und zu wenig Bewegung. Diabetes Typ 2 ist die verbreitetste Form des Diabetes mellitus.

Quelle: BVND/BZÄK

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