Aufruf des Deutschen Roten Kreuzes (DRK)

Bitte spenden Sie Blut!

silv/pm
Gesellschaft
Derzeit fehlt es in einigen Bundesländern an ausreichend Blutspendern. Experten warnen vor möglichen Folgen während der Pandemie. Besonders betroffen sind Baden-Württemberg und Hessen.

Die Pandemie hat in deutschen Krankenhäusern zu einem Engpass an Blutspenden geführt. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) präsentiert Zahlen und teilt mit, dass in Baden-Württemberg und Hessen derzeit nicht einmal der Bedarf eines einzigen Tages zu decken ist. In der Folge müssen nicht notwendige Operationen verschoben werden, für Notfälle ist man allerdings gerüstet.

Besser sieht die aktuelle Situation in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein aus, dort reichen die Vorräte für rund viereinhalb Tage. Diese Zahl entspricht laut DRK dem Normalwert.

Kliniken nehmen Normalbetrieb wieder auf und benötigen Blutkonserven

Die Blutkonserven wurden knapp, weil wegen der Pandemie zum einen viele Blutspendetermine abgesagt werden mussten und zum anderen auch während dem Blutspenden Abstand gewahrt werden muss. Das hat zur Folge, dass es insgesamt weniger Platz für Blutspender gibt. Auch die Umstellung der Krankenhäuser auf den Arbeitsmodus vor der Epidemie hat ihre Auswirkungen. Da wieder vermehrt Operationen durchgeführt werden, die in den vergangenen Wochen verschoben worden waren, benötigen Kliniken jetzt wieder mehr Blutkonserven.

„Seit wenigen Tagen wird die Behandlungsfrequenz und Operationstätigkeit in den Kliniken wieder verstärkt hochgefahren. Folge ist eine extreme und schnelle Bedarfssteigerung“, erklärt Eberhard Weck vom DRK Blutspendedienst Baden-Württemberg und Hessen. Da Blutprodukte nur kurz haltbar sind, konnten keine Vorräte angelegt werden. Der DRK-Blutspendedienst in Baden-Württemberg und Hessen bittet jetzt daher dringend gesunde Menschen um ihre Blutspende.

DRK ruft zu Blutspenden auf

Prof. Dr. med. Erhard Seifried, medizinischer Geschäftsführer des DRK-Blutspendedienstes, sagt: „Dank der hohen Resonanz und des selbstlosen Engagements vieler Menschen in den letzten Wochen konnte die Notfallversorgung schwerkranker Patienten sichergestellt werden. In dieser Zeit haben die Kliniken ihre Blutdepots heruntergefahren und an den wegen verschobener Operationen geringeren Bedarf angepasst. Nun sind wir an einem ersten Wendepunkt angekommen. Die Aufhebung der einschränkenden Maßnahmen und die schnelle, stufenweise Aufnahme des Regelbetriebs in den Krankenhäusern führen aktuell zu einem sprunghaften Anstieg des Blutbedarfs. Deshalb rufen wir jetzt zur verstärkten Blutspende auf, um schnell die Vorräte aufzustocken und so auch weiterhin alle Patienten mit lebensrettenden Blutpräparaten versorgen zu können.“

Für Blutspender besteht laut DRK kein erhöhtes Risiko, sich während des Blutspendens mit SARS-CoV-2 zu infizieren. Zu den Sicherheitsmaßnahmen gehören eine Temperaturmessung bereits am Eingang, die kontrollierte Aufforderung zur Handdesinfektion sowie die Rückstellung von Spendern, die sich in den letzten vier Wochen im Ausland aufgehalten haben. Dies gilt auch für Berufspendler oder Kurzaufenthalte außerhalb Deutschlands. Wer Kontakt zu SARS-CoV-2 infizierten Menschen hatte, darf vorübergehend ebenfalls kein Blut spenden.

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