Übertragung und Maßnahmen

Check: Mythen und Fakten zu Covid-19

LL
Gesellschaft
Je mehr sich das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 ausbreitet, desto mehr Fake News dazu geraten in Umlauf. Wir haben Mythen und Fakten gecheckt!

Das COVID-19-Virus kann in Gebieten mit heißem und feuchtem Klima übertragen werden.

Ja, nach den bisherigen Erkenntnissen kann das COVID-19-Virus in ALLEN GEBIETEN übertragen werden, auch in Gebieten mit heißem und feuchtem Wetter.

Wird sich die "soziale Distanz" als kollektive Vorsichtsmaßnahme auszahlen und spürbar Neuansteckungen reduzieren?

Ja. China und Südkorea machen es vor - die Staaten setzten diese Maßnahme mit weitreichenden Quarantäne-Bereichen in den dicht besiedelten Metropolen zügig durch und verzeichneten kurze Zeit später deutlich weniger neue Infektionen. Da sich das Coronavirus durch Tröpfchen überträgt, ist es beim sozialen Kontakt leicht weitergegeben.

Abstand zu halten und den Körperkontakt zu anderen zu unterbinden, ist momentan als eine der effektivsten Maßnahmen, um sich selbst und andere Personen vor einer Infektion zu schützen.

Das Coronavirus ist nicht hitzebeständig und wird bei einer Temperatur ab 26 Grad Celsius zerstört.

Falsch. Zwar ist das Virus ersten Erkenntnissen nach temperaturempfindlich, jedoch weist die WHO darauf hin, dass es bei der Körpertempartur seines Wirts von 36° Grad und mehr sehr wohl überlebensfähig ist. Eine warme Dusche oder ein Tee töten es also nicht zuverlässig ab.

Das Tragen von Mundschutz schützt sicher vor Ansteckung.

Falsch. Vor einer Tröpfchen-Übertragung schützt ein Mundschutz nur bedingt bei Kontakt mit Infizierten. Experten der WHO und des RKI raten daher zum Tragen einer speziellen Feinpartikelmaske (FFP 2 oder FFP3 Maske) sowie der strengen Einhaltung weiterer Hygienemaßnahmen.

Derzeit hält das RKI die Verwendung eines Mundschutzes im Alltag noch nicht für notwendig - ihn sollte man vorrangig im Umgang mit kranken Menschen tragen. Allerdings sollten Infizierte auf jeden Fall einen Mundschutz verwenden, um eine Verbreitung zu verringern.

Reichen Wasser und Seife aus, um das hochansteckende Virus von der Haut zu waschen beziehungsweise unschädlich zu machen?

Im normalen Alltag ja, denn das SARS-CoV-2 ist fettlöslich. Seine anfällige Lipidhülle platzt beim Kontakt mit Seife und Wasser und es büßt seine Infektiosität ein. Wichtig ist aber, das gründliche, ausreichend lange und regelmäßige Waschen der Hände mit warmen Wasser und anschließender sorgfältiger Trocknung.

Nur medizinisches Spezial-Desinfektionsmittel ist wirksam gegen das Virus.

Falsch. Zwar ist der Einsatz spezieller Desinfektionsmittel für Bereiche, wie Krankenhäuser notwendig und auch für die Händedesinfektion während der Corona-Epidemie die bevorzugte Variante. Da es aber knapp wird, helfen auch Desinfektionsmittel aus der Drogerie oder die vom Heilberufler selbst angemischte Variante vor der Ansteckung.

Wichtig ist hier die viruzide Wirkung, die die Virushülle angreift und zerstört und somit die Infektiosität mindert. Ein Alkoholanteil zwischen 67 und 71 Prozent erweist sich als ausreichend wirksam in Bereichen des normalen Lebens.

Unterstützt App-Tracking die Zurückverfolgung von Infektionsketten?

Ja. Ein streitbares Thema in Bezug auf den persönlichen Datenschutz, allerdings hat das mobile Tracking der Smartphones in China, Taiwan und Südkorea dazu geführt, dass durch die Zurückverfolgung von Infektionsketten weitere Menschen gewarnt werden konnten, bestimmte öffentliche Plätze und Orte zu umgehen, wo vorher Erkrankte unterwegs waren.

Die Daten, die an sozialen Kontaktpunkten registriert werden, sendet die App an die Gesundheitsbehörden, diese werten sie aus und schicken den Usern Warnungen aufs Handy. Auch hierzulande zeigen sich immer mehr Menschen bereit, den Datenschutz zum Zweck der Viruseindämmung teilweise einzuschränken.

Ist die Inkubationszeit selten länger als 14 Tage?

Ja, das ist in den meisten Fällen zutreffend. Laut RKI beträgt die Zeit zwischen der Ansteckung und der ersten auftretenden Symptome im Durchschnitt fünf bis sechs Tage. Die Johns Hopkins University rechnete hoch, dass von 10.000 Corona-Infizierten, nur bei 101 Personen eine längere Inkubationszeit festgestellt würde, etwa von bis zu 20 Tagen.

Kann Ibupropfen einen schweren Krankheitsverlauf von CoVid-19 begünstigen?

Vielleicht. Inzwischen hat sich die WHO dazu geäußert, nachdem Gerüchte dazu in Frankreich und Österreich kursierten und rät von der Einnahme des Schmerzmittels bei Verdacht auf CoVid-19 oder einer erkennbaren CoVid-19-Infektion ab - auch ohne dass hierzu genaue Studien vorliegen, die einen Zusammenhang belegen. Die WHO rät von der Einnahme aber sicherheitshalber ab.

Können Waren aus China und Italien, wie Spielzeug, Werkzeug oder Lebensmittel das Virus übertragen?

Nein. Eine Übertragung via Oberflächen ist zwar möglich, aber im Umgang mit Alltagsgegenständen unwahrscheinlich. Bislang ist der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) noch keine Ansteckung über diesen Weg bekannt. Waren aus den beiden Ländern können unbedenklich gekauft werden, stellte RKI-Vizepräsident Lars Schaade bereits Ende Februar klar. Wer ganz sicher gehen will, wäscht sich auch hier die Hände nach dem Kontakt.

Anders verhält sich eine mögliche Ansteckung über kontaminierte Oberflächen in Räumen, in denen Infizierte untergebracht sind, wie im Krankenhaus oder in der häuslichen Quarantäne. Hier muss sorgfältig die Hygiene eingehalten und alles regelmäßig wisch-desinfiziert werden.

Tötet kaltes Wasser - oder Schnee - das Virus ab?

Nein. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass kaltes Wetter das neue Coronavirus oder andere Krankheiten töten kann. Die normale Körpertemperatur des Menschen bleibt unabhängig von der Außentemperatur oder dem Wetter zwischen 36,5 ° C und 37 ° C.

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