Internationale Studie

Deutschland belegt Spitzenplatz bei der Terminvergabe

silv/pm
Gesellschaft
Eine internationale Studie bescheinigt Deutschland einen Spitzenplatz bei der Vergabe von Arztterminen: 75 Prozent der Patienten bekommen kurzfristig einen Termin.

Aktuelle Umfrageergebnisse des US-„Commonwealth Fund“ belegen, dass in Deutschland ein Arzttermin in 75 Prozent der Fälle noch am selben oder am folgenden Tag vergeben wird – unabhängig vom eigenen Einkommen. Der Commonwealth Fund führt seit 20 Jahren regelmäßig große Gesundheitsstudien durch, in denen die Zahlen der US-Bürger mit jenen aus anderen führenden Industrienationen verglichen werden.

Deutschland belegt damit den ersten Platz der elf untersuchten Länder. Auf Platz zwei liegen die Niederlande mit 66 Prozent, gefolgt von Großbritannien (59 Prozent) und der Schweiz (53 Prozent). Den letzten Platz der Studie hat Schweden mit 33 Prozent inne.

Auch der Facharzttermin ist relativ schnell in Sicht

Hierzulande müssen nur drei Prozent der Befragten zwei Monate oder länger auf einen Facharzttermin warten. In den Niederlanden sind es sieben Prozent, in der Schweiz neun Prozent, in Schweden 19 Prozent. Am höchsten ist der Anteil in Norwegen mit 28 Prozent.

„Während in Deutschland gesetzlich und privat versicherte Patienten in einem gemeinsamen Versorgungssystem behandelt werden, existiert in anderen Ländern parallel zum öffentlichen Einheitssystem ein privater Gesundheitsmarkt", erläutert der PKV-Verband das Ergebnis.

Einheitssysteme weisen eine größere Ungleichheit auf

Darauf weichen laut PKV-Verband Patienten aus, die es sich finanziell leisten können, um den Warteschlangen im staatlichen System zu entgehen: "Einheitssysteme – wie etwa in Großbritannien – weisen damit eine deutlich größere Ungleichheit in der Versorgung auf als das duale Krankenversicherungssystem in Deutschland."

Menschen mit niedrigeren Einkommen hättben in diesen Einheitssystemen tendenziell weniger Chancen auf einen kurzfristigen Arzttermin: "In Norwegen, Großbritannien und den Niederlanden etwa erhalten rund zehn Prozent mehr Menschen mit höheren Einkommen eine schnelle medizinische Versorgung. In der Schweiz und in Frankreich liegen die Werte sehr dicht beieinander – allerdings auf einem deutlich niedrigeren Niveau gegenüber Deutschland (53 beziehungsweise 55 Prozent)."

Studie des PKV-Verbandes "Duales System ist bei der Vermeidung von langen Wartezeiten erfolgreich"

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Das Warten auf den Arzttermin ist für Ärzte und Patienten gleichermaßen ein Dauerthema.

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