Studie untersucht Tränenflüssigkeit

Infektion über die Augen: möglich. Durch Tränen: sehr gering

LL
Gesellschaft
Die Augen gehören nach bisherigen Einschätzungen nicht zum wichtigsten Einfallstor für das neuartige Coronavirus, sind aber dennoch achtsam zu schützen. In den Tränen von Infizierten lassen sich bislang keine Viren nachweisen.

Forscher gehen bislang davon aus, dass die Bindehaut nicht zu den relevanten Eintrittsstellen des neuartigen Coronavirus gehört, anders als Mund, Nase und Rachen. Hier finden die Viren den bevorzugten Bereich mit idealen Bedingungen zur Ausbreitung und Vermehrung.

Die Übertragungsgefahr über Tränen ist gering

Wissenschaftler an der Nationalen Universität in Singapur haben die Tränenflüssigkeit von 17 Covid-19-Patienten untersucht. Dabei konnten in keiner der 64 Proben während und nach der Infektion (bis zum 20. Tag) die Viren beziehungsweise die Virengene durch das PCR-Verfahren (Polymerase-Kettenreaktion) nachgewiesen werden. Auch in den angelegten Zellkulturen entwickelten sich keine pathogenen Zellen. Anders hingegen bei den Nasen- und Rachenabstrichen: Hier waren alle Proben positiv. Die Forscher gehen davon aus, dass eine Übertragung durch die Tränenflüssigkeit kaum stattfinden kann.

Nur 0,8 Prozent der Erkrankten hatten Symptome an den Augen

Lediglich einer der untersuchten Infizierten zeigte Symptome an den Augen. Auch Auswertungen aus China zeigen, dass gerade einmal 0,8 Prozent der 1.099 Erkrankten hier Symptome zeigen, wie etwa eine Bindehautschwellung. Daraus wird geschlossen, dass die Augen keinen relevanten Infektionsbereich für SARS-CoV-2 darstellen.

Agrawal R. et al.: Assessing Viral Shedding and Infectivity of Tears in Coronavirus Disease 2019 (COVID-19) Patients, in Ophthalmology (2020), doi: doi.org/10.1016/j.ophtha.2020.03.026

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