Jedes vierte dicke Kind wird gemobbt

ck/ots
Gesellschaft
Dicke Kinder sind besonders oft Opfer von Mobbing und Ausgrenzung. Mehr als jedes vierte übergewichtige Kind (27 Prozent) wird nach Aussage seiner Eltern gequält und schikaniert.

Durchschnittlich trifft dies auf jedes achte Kind zu. Auch kleine Zappel-Philipps, die unter der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Störung AD(H)S leiden, sind besonders oft Ziel von Spott und Häme: Von ihnen fühlt sich fast jeder vierte on mobbenden Mitschülern unter Druck gesetzt. Das zeigte eine Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK), für die das Meinungsforschungsinstitut Forsa 1.000 Eltern zur Gesundheit ihrer Kinder befragt hat.

Nicht jede Hänselei ist Mobbing

"Mobbing kann jeden treffen - und es ist immer die ganze Klassengemeinschaft beteiligt, sei es als Opfer, Mobber, Mitläufer oder Dulder", sagt York Scheller von der TK. "Nicht jede Hänselei ist Mobbing", so der Psychologe weiter. "Sie kann aber die Ausgangsbasis dafür sein." Deshalb sei es wichtig, frühzeitig Grenzen zu setzen und Regeln zu vereinbaren, die Mobbing verhindern. "Beim Thema Mobbing muss die ganze Schule gemeinsam deutlich machen: Wir dulden das nicht!"

Strategien für die Schulen

Um Schulen dabei zu unterstützen, hat die TK die Initiative "Mobbingfreie Schule - gemeinsam Klasse sein" ins Leben gerufen. Die Präventionskampagne startet in der fünften bis siebten Klasse, da in den neu zusammengestellten Jahrgängen der weiterführenden Schulen ein erhöhtes Mobbingrisiko besteht. In Projektwochen sprechen die Schüler darüber, was Mobbing ist, was es für die Betroffenen bedeutet, und mit welchen Strategien sie sich und ihre Klassengemeinschaft davor schützen können.

Gemeinsam mit den Kultusministerien hat die TK das Projekt bereits in 14 Bundesländern umgesetzt - nur Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen stehen noch aus. "Wenn es uns allen gemeinsam gelingt, an den Schulen eine Anti-Mobbing-Kultur zu etablieren, wenn wir die Kinder stark machen und sie dabei unterstützen, andere einzubeziehen statt einzelne auszugrenzen, haben wir viel erreicht", sagt Scheller.

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