Mehr Menschen mit Organspendeausweis

ck/pm
Gesellschaft
Laut einer aktuellen Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) haben 28 Prozent aller Deutschen einen Organspendeausweis, ein Wert so hoch wie nie.

Ganze 78 Prozent der Bürger stehen der Organ- und Gewebespende positiv gegenüber - das ist ein erstes Ergebnis der aktuellen BgZA-Studie "Einstellung, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende“ in Deutschland. Sie befragte von August bis September 2013 insgesamt 4.003 Frauen und Männer im Alter von 14 bis 75 Jahren.

Insgesamt 68 Prozent der Deutschen sind danach zu einer Organ- und Gewebespende nach ihrem Tod bereit, zwei Prozent weniger als bei der Erhebung ein Jahr zuvor. Von allen Befragten besitzen 28 Prozent einen Organspendeausweis. Im Vorjahr waren dies noch 22 Prozent. Das ist ein Anstieg von sechs Prozent, damit ist dieser Wert laut BgZA so hoch wie nie.

Vertrauen ist erschüttert

Die Vermutung, dass die Transplantationsskandale die Bürger beschäftigen, wird allerdings ebenfalls durch die Befragung bestätigt. Danach gaben 48 Prozent an, dass sie das Vertrauen in das Organspendesystem verloren haben.

Einblick in die Motive

Die Ergebnisse der Umfrage geben den Autoren zufolge einen Einblick in die Motive der Befragten für und gegen eine Organ- und Gewebespende: 90 Prozent derjenigen, die zu einer Organ- und Gewebespende bereit wären, wollen anderen Menschen helfen. Für knapp Zweidrittel ist die Entlastung ihrer Angehörigen eine wichtige Spendenmotivation. Von denen, die eine Organ- und Gewebespende ablehnen, fürchten 60 Prozent Missbrauch durch Organhandel, und 43 Prozent haben Angst, dass von den Ärzten nicht mehr alles für sie getan wird, wenn ein Organspendeausweis vorliegt.

Die Erhebung hat demzufolge auch den Wissensstand rund um das Thema Organspende erfasst. Danach verfügen 50 Prozent der Befragten über ein gutes bis sehr gutes Wissen zur Organ- und Gewebespende, die andere Hälfte der Befragten ist mäßig oder sogar schlecht informiert. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Wissenstand der Bürger jedoch leicht verbessert: 2012 betrug das Verhältnis 46 zu 54 Prozent.

Seit November 2012 sind Krankenkassen verpflichtet, ihre Versicherten ab 16 Jahren alle zwei Jahre über Organ- und Gewebespende sowie über den Nutzen und die Möglichkeiten des Organspendeausweises zu informieren. Zum Zeitpunkt der BZgA-Umfrage hatten 36 Prozent der Befragten ein Schreiben von ihrer Krankenkasse erhalten. Mehr als die Hälfte (61 Prozent) wurde dadurch motiviert, den Organspendeausweis auszufüllen.

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