100 Mundschutze pro Arbeitstag. Mehr können Zahnarztpraxen in Großbritannien aufgrund einer Rationierung aktuell nicht bestellen, warnt die British Dental Association (BDA).
Der Mangel, der durch den Ausbruch des Coronavirus ausgelöst wurde, stelle "ein unmittelbares Risiko für eine Störung der zahnärztlichen Leistungen des National Health Service (NHS) in Großbritannien dar", teilt die BDA mit. Der Verband werde von Anrufen überschwemmt, in denen Praxen aufgrund von Panikkäufen und Lieferproblemen über Nachschubprobleme klagen. "Wenn wir keine rasche Zunahme des Angebots sehen, haben Zahnärzte (...) keine andere Wahl, als den Bohrer ruhen zu lassen", sagte ein Sprecher.
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Rückfragen bei einigen Lieferanten hätten laut BDA ergeben, dass Praxen nicht mehr als 100 Mundschutze pro Arbeitstag bestellen können. Andere Lieferanten haben hingegen höhere Grenzwerte festgelegt. Während kleinere Praxen möglicherweise in der Lage sind, den Betrieb aufrechtzuerhalten, könnten NHS-Praxen mit zwei Behandlungseinheiten schon an die Grenze stoßen, warnt der Verband. Aktuell gebe es eine Vielzahl von Anfragen aus größeren Praxen mit bis zu 13 Behandlungseinheiten. Weniger als 20 Prozent aller Praxen in Großbritannien haben nur einen Behandler.
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Nach eigener Aussage arbeitet die BDA aktuell mit der britischen Regierung, dem NHS und der Industrie zusammen an einer Lösung. Der Verband will den NHS England und die walisische Regierung auffordern, Klauseln über höhere Gewalt in NHS-Verträgen geltend zu machen – falls sich die Situation weiter verschlechtert, um Praxen zu schützen, die bei einer Verschärfung der Versorgungslage mit Verbrauchsmaterialien "ihre vertraglichen Ziele nicht erreichen können". Wie das konkret bedeutet, ist offen.
Nach den aktuellen Richtlinien müssen alle in England tätigen Zahnärzte eine "persönliche Schutzausrüstung" (PSA) tragen, einschließlich Einweg-Gesichtsmasken, Handschuhen, Einwegschürzen aus Kunststoff und Augenschutz. Während in Wales und Nordirland ähnliche Regeln gelten, dürfen Praktiker in Schottland Einwegmasken oder wiederverwendbare beziehungsweise austauschbare Visiere verwenden.
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