Deutschland, Österreich und die Schweiz im Vergleich

Was hält davon ab, die Corona-Warn-App zu installieren?

mg/pm
Gesellschaft
Was hält Leute eigentlich davon ab, die Corona-Warn-App zu installieren? Eine Umfrage in Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt: meist Datenschutzbedenken, kein erkennbarer Nutzen oder Desinteresse.

Eine jetzt erschienene Umfrage der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat für Deutschland, Österreich und die Schweiz repräsentativ untersucht, welche Gründe gegen eine Nutzung der nationalen Tracing-Apps sprechen.

Methodik und Fragestellung

Methodik und Fragestellung

  • Was sind die Gründe für die Installation bzw. Nichtinstallation der nationalen Contact Tracing-App und welche Faktoren beeinflussen diese Entscheidung?

  • Welche Bedeutung spielt dabei das Vertrauen?

  • Was ist der wahrgenommene Nutzen der Contact Tracing-App?

Teilnehmende aus Deutschland antworten auf die Frage, weshalb sie die App nicht installiert haben, am häufigsten „die App schützt mich nicht” (n=224, 35 Prozent). Ebenso wurde die App aus Datenschutzgründen (n=196, 31 Prozent) oder wegen fehlendem Interesse (n=135, 21 Prozent) nicht heruntergeladen. Am seltensten werden die Gründe „die App ist mir technisch zu anspruchsvoll” (2 Prozent) und „ich weiß nicht, wo ich die App herunterladen kann” (2 Prozent) genannt.

Die Kampagne der Regierung hat offenbar gewirkt

Tatsächlich scheint die Informationsoffensive der Bundesregierung gewirkt zu haben: 59 Prozent der Nutzenden geben an, über die Kampagne den Anstoß erhalten zu haben, die App zu installieren. Am zweithäufigsten trug die Medienberichterstattung dazu bei (56 Prozent). Die Nicht-Nutzenden hingegen geben ebenfalls an, die App aufgrund der Medienberichterstattung (30 Prozent) oder aber wegen Hinweisen aus dem persönlichen Umfeld nicht zu installieren. Nicht-Nutzende in Deutschland führen zudem häufig an, sie hätten sich "ohne externe Beeinflussung selbst eine Meinung gebildet" und gegen die Installation entschieden (46 Prozent) oder sie hätten "technische Probleme" oder "kein Smartphone" (37 Prozent).

Untersucht wurde weiter, inwiefern die Nutzenden und Nicht-Nutzenden den Betreibern und den Herstellern der jeweiligen Contact Tracing-App vertrauen. Insgesamt zeigt sich, dass in Deutschland beide Gruppen (Nutzende und Nicht-Nutzende) den Betreibern stärker vertrauen als in Österreich und der Schweiz.

Die Deutschen vertrauen dem RKI

Das Vertrauen in den Betreiber der App – das ist in Deutschland das RKI – wurde auf einer Skala von 1 (wenig Vertrauen) bis 10 (hohes Vertrauen) im Durchschnitt mit 7,7 (Österreich 7,5; Schweiz 7,17) bewertet. Ebenso vergaben die Deutschen in puncto Datensicherheit mit 7,28 (Österreich 6,67; Schweiz 7,26) und Vertrauen in die staatlichen Gesundheitsbehörden generell mit 7,58 (Österreich 6,96; Schweiz 7,15) Spitzenwerte.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.