Für den europäischen Raum weist die WHO erneut darauf hin, "dass die Gesundheit des Menschen und die Gesundheit von Tieren untrennbar miteinander verknüpft sind". So beschleunige der übermäßige Einsatz von Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin die Ausbreitung antimikrobieller Resistenzen.
Die WHO fordert "einen verantwortungsbewussten und umsichtigen Umgang mit Antibiotika in allen relevanten Sektoren sowie eine Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Berufsgruppen wie Ärzten, Tierärzten, Apothekern und Landwirten."
Die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) nimmt die Weltantibiotikawoche zum Anlass, weit verbreitete Irrtümer und Missverständnisse im Zusammenhang mit Antibiotika und Antibiotikaresistenzen aufzuklären.
Die Erwartungshaltung der Patienten führt oft zum Rezept
Fast drei Viertel der Patienten (72 Prozent) erwarten einer Forsa-Umfrage zufolge, dass ihr Arzt bei einer Erkältung ein Antibiotikum verschreibt, wenn die Beschwerden nicht von selbst besser werden. Und tatsächlich werden bei Erkältungen noch immer fälschlicherweise Antibiotika verschrieben. Erkältungen, grippale Infekte oder die Grippe werden von Viren verursacht – Antibiotika sind hier gänzlich wirkungslos.
Diesen Irrtümern setzt die WHO nun eine Woche lang zahlreiche Sensibilisierungs- und Informationskampagnen entgegen.
Die Weltantibiotikawoche (WAAW)
Die WAAW dient dazu, für die weltweite Problematik der Antibiotikaresistenz zu sensibilisieren und in der Bevölkerung, beim Gesundheitspersonal und in der Politik für vorbildliche Praktiken zu werben, um die Entstehung und weitere Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen zu vermeiden.
Das WHO-Regionalbüro für Europa fordert alle Länder der Europäischen Region eindringlich auf, sich an der WAAW zu beteiligen. Da die Resistenz von Mikroben gegenüber Antibiotika nicht vor Grenzen Halt macht, sei dies eine einzigartige Gelegenheit, zusammen mit der internationalen Gemeinschaft für einen umsichtigen Umgang mit Antibiotika einzutreten.
Mit der Weltantibiotikawoche wird der Aktionsradius des Europäischen Antibiotikatages erweitert und daran angeknüpft, einer europaweiten Initiative, der sich das Regionalbüro 2012 anschloss und die dann auf Länder außerhalb der Europäischen Union ausgedehnt wurde.
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