Online-Medizinstudium in Malta: Abschluss führt nicht automatisch zur Approbation in Deutschland
Die von Deutschland aus operierende, aber in Malta angemeldete Digital Education Holdings Limited (DEH) hatte im vergangenen Jahr angekündigt, ein weitgehend digitales Medizinstudium anzubieten. Zukünftige Studenten brauchen Malta nie zu betreten, sollen aber angeblich am Ende einen maltesischen Abschluss erhalten.
Obwohl das Unternehmen bereits für die Zulassung zu diesem Studiengang in Deutschland wirbt, sind aus Sicht der Bundesärztekammer (BÄK) Fragen zu Qualität und Ausgestaltung dieses Studiengangs noch unklar.
Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, BÄK-Präsident und Präsident des Ständigen Ausschusses der Ärzte der EU (CPME), und der maltesische Bildungsminister Evarist Bartolo trafen sich daher am 4. April in der maltesischen Hauptstadt Valletta, um über das Studienmodell "EDU" zu sprechen.
Malta stellt für den Studienabschluss der EDU keine Lizenz aus
Bartolo führte aus, dass Studienabschlüsse, die an einer in Malta akkreditierten Bildungseinrichtung erworben werden, zwar grundsätzlich für die Anerkennung durch die entsprechende Richtlinie der Europäischen Union infrage kommen. Eine Berufsausübungserlaubnis für Ärztinnen und Ärzte analog zur Approbation in Deutschland erfordere aber in Malta nach einem erfolgreichen Medizinstudienabschluss auch eine entsprechende Lizenz durch den dortigen Medical Council. Diese werde Malta nach Aussage des Ministers für den bisherigen Studienabschluss der EDU nicht ausstellen.
Das Ministerium habe eine Expertengruppe gebeten, sich der Fragen anzunehmen, die mit dem Studienangebot der EDU verbunden sind. Der Ständige Ausschuss der Europäischen Ärzte soll demnach zu Fragen der Anerkennungsfähigkeit der Abschlüsse in die Arbeit der Expertengruppe eingebunden werden.
