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Studie beschreibt Krebsrisiko durch Passivrauchen

mg
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Passivraucher haben ein dreifach erhöhtes Risiko für ein aggressives kleinzelliges Bronchial-Karzinom. Das haben US-Forscher herausgefunden.

Ein Bronchialkarzinom wird zwar vorwiegend mit dem Rauchen in Verbindung gebracht, aber auch unter Nichtrauchern zählt Lungenkrebs zur siebthäufigsten krebsbedingten Todesursache. Viele dieser Todesfälle lassen sich offenbar dem Passivrauchen zuschreiben, schreibt die "Ärzte-Zeitung" und verweist auf eine Arbeit von US-Forschern, die Daten des International Lung Cancer Consortium (ILCCO) ausgewertet haben.

Ein Team um Claire H. Kim von der Universität in Los Angeles werte dazu 18 Fall-Kontroll-Studien mit knapp 12.700 Lungenkrebskranken und etwa 14.500 gesunden Personen aus. Die Wissenschaftler wollten auch herausfinden, ob es Unterschiede bezüglich Passivrauchen bei Patienten mit unterschiedlichen Tumortypen gibt.

Rauchender Partner erhöht das Krebsrisiko um 21 Prozent

Insgesamt waren 2.500 Lungenkrebskranke (20 Prozent) Nichtraucher. Davon hatten mehr als 1.800 passiv geraucht (73 Prozent). Dagegen war der Anteil der Passivraucher unter den Gesunden mit 67 Prozent etwas geringer. Unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht und Ethnie berechneten die Forscher um Kim laut "Ärzte-Zeitung" daraus ein 31 Prozent erhöhtes Risiko für ein Bronchialkarzinom bei Passivrauchern.

Schauten sie nun nach den einzelnen Tumortypen, ergab sich bei Passivrauchern ein um 26 Prozent erhöhtes Risiko für Adenokarzinome, ein um 41 Prozent erhöhtes Risiko für Plattenepithelkarzinome, ein um 48 Prozent erhöhtes Risiko für großzellige Tumoren und ein knapp um 210 Prozent erhöhtes Risiko für die aggressiven kleinzelligen Bronchialtumoren.

Detailrechnung beruht auf geringen Fallzahlen

Die epidemiologisch bestimmte Gefahr, an einem aggressiven kleinzelligen Tumor zu erkranken, ist danach um etwa den Faktor drei erhöht - eine kausale Ursache vorausgesetzt. Da kleinzellige Tumoren jedoch einen geringen Anteil an den Bronchialkarzinomen hatten (nur etwa 3 Prozent bei den Nichtrauchern), basieren diese Angaben auf der geringen Fallzahl von 65 Patienten und seien daher mit Vorsicht zu genießen.

Interessant sind auch einige andere Zusammenhänge: Qualmt der Partner, dann sei nach den Berechnungen von Kim und Mitarbeitern das Risiko für alle Lungenkrebstypen um 21 Prozent erhöht, muss jemand noch zusätzlich den verbrannten Tabak seiner Arbeitskollegen einatmen, steige das Risiko auf 30 Prozent.

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