Leserbriefe

Warum lassen wir uns das gefallen?

Dr. Elisabeth Glatz-Noll
Nachrichten

Leserbrief aus den zm 23/2016 zum Beitrag„HKP-Auktion bei ERGO Direkt“, zm 21/2016, S. 31-33.

Sind Sie es auch so satt? Diese ständigen Sticheleien in der Presse, diese Darstellung, dass wir als Ärzte nur geldgeil sind. So auch wieder im Artikel der zm 21 vom 1.11.2016, in dem Holger Lehmann, Geschäftsführer von dem Auktionsportal 2te-ZahnarztMeinung.de, die Bemerkung platzieren muss: „Manche Zahnärzte meinen eben, wenn ein Patient mit Zusatzversicherung kommt, ist Weihnachten“. Es ist beleidigend, es ist abwertend.

Wie lange akzeptieren wir die Denunziation in der Presse und Politik noch? Von allen Akteuren in dieser „Gesundheitssatire“ sind wir Ärzte und Zahnärzte die einzigen, die den Eid des Hippocrates abgelegt haben. Ein Eid, der viele unsere Kollegen in große Konflikte stürzt, die zu Burn-out, Herzinfarkt, finanzielle Katastrophen oder selbst zum Selbstmord führen. (Dies kommt allerdings nicht in der Presse). Kein Krankenkassen-Mitarbeiter oder Politiker hat diesen Eid geleistet.

Warum also diese Denunziation? Ist sie irgendwie begründet? Gibt es mehr Verbrecher unter Ärzten? Was will man damit erreichen? Man nimmt uns die finanzielle Sicherheit, überbordet uns mit Bürokratie. Soll all dies dazu führen, dass wir gerne in den Dienst der Versicherungen oder Großunternehmen treten? Wir alle wissen, wohin das führt. Wir können dann garantiert nicht mehr nach unserem besten Wissen und unserem Gewissen arbeiten. Das Geld, der Mammon spielt dann die Hauptrolle.

Und unsere Patienten? Wird ihnen damit gedient? Schauen wir doch mal ins direkte Ausland: lange Wartelisten für Operationen, weniger Leistungen, viele Zuzahlungen etc. Wir haben die Pflicht nicht nur für uns, sondern auch für unsere Patienten zu kämpfen. Freiberuflichkeit ist die sine qua non für eine gute Versorgung der Patienten. Die meisten Patienten haben keine Ahnung, was in der Gesundheitspolitik abgeht. Wir sollten sie informieren und wohl direkt in unserer Praxen. Die Patienten vertrauen uns. Diese persönliche Beziehung mit den Patienten ist von unschätzbarem Wert. Wir sollen das nutzen, um unsere Patienten zu unseren Verbündeten zu machen. Unsere Standesorganisationen oder der Freie Verband könnten dementsprechend Info-Blätter entwerfen.Was meinen Sie, meine lieben Kollegen? Packen wir es an?

Dr. Elisabeth Glatz-NollNeunkirchen

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