Jens Spahn zur Corona-Pandemie

Ab August soll Deutschland 50 Millionen Masken pro Woche produzieren

silv
Auf einer Pressekonferenz verbreitet Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorsichtigen Optimismus: Deutschland bekommt die Corona-Pandemie laut seiner Einschätzung immer besser in den Griff. Ab August sollen hier 10 Millionen FFP2-Masken und 40 Millionen OP-Masken pro Woche produziert werden.

Die bisherigen Maßnahmen seien erfolgreich gewesen, sagte der CDU-Politiker heute in Berlin: „Der Ausbruch ist – Stand heute – wieder beherrschbar und beherrschbarer geworden“, sagte Spahn. Und zog Bilanz: Nach der „Vollbremsung“ Mitte März wegen hoher Infektionszahlen könne man sagen, dass diese Entscheidung erfolgreich gewesen sei.

Spahn: „Wir haben es geschafft, das dynamische Wachstum zurückzubringen zu einem linearen Wachstum. Die Infektionszahlen sind deutlich gesunken, vor allem auch die relativen Steigerungen von Tag zu Tag.“ Seit dem 12. April gebe es täglich mehr Menschen, die genesen seien als es neue Infizierte gibt.

"Flächendeckende Tests wären immer nur eine Momentaufnahme"

Spahn sprach sich deutlich gegen flächendeckende Tests aus: „Sie wären immer nur eine Momentaufnahme.“ Allerdings sollten Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten, künftig verstärkt getestet werden.

Auch der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Prof. Lothar Wieler, nahm auf der Pressekonferenz Stellung zur aktuellen Situation und bescheinigte Deutschland ein „wirklich gutes Zwischenergebnis“. Stand Mitternacht zum Freitag waren laut RKI insgesamt rund 134.000 Covid-19-Fälle bekannt, 3.380 mehr als am Vortag. Es seien 3.868 Todesfälle registriert worden. Mehr als 81.000 Menschen seien genesen.

Die Labore könnten bundesweit mittlerweile 730.000 Tests pro Woche durchführen. Neun Prozent lieferten positive Ergebnisse. Wieler sagte: „Die Ansteckungsrate ist auf 0,7 gesunken, das heißt, dass inzwischen im Durchschnitt aktuell nicht mehr jede Person, die infiziert ist, eine andere Person ansteckt.“

Größter Anstieg bei Todesfällen in dieser Woche

Trotz allem Optimismus gibt es allerdings auf traurige Zahlen: Bundesweit melden laut RKI die Gesundheitsämter immer noch mehr als 3.000 Corona-Fälle pro Tag. Auch die Zahl der Todesfälle nimmt wie vorhergesagt zu. „In dieser Woche hatten wir den größten Anstieg“, so Wieler. Der Anteil der Verstorbenen an allen gemeldeten Fällen liegt aktuell bei 2,9 Prozent.

Immer mehr Mitarbeiter in medizinischen Einrichtungen erkranken

Auch die Fallzahlen bei medizinischem Personal geben Anlass zur Sorge. Derzeit erkranken immer mehr Mitarbeiter in medizinischen Einrichtungen. Ihre Erkrankungen machen inzwischen einen Anteil von fünf Prozent aller gemeldeten Fälle aus.

Spahn betonte neuerlich die Bedeutung von Sicherheitsausrüstung. Auf diesem Gebiet gibt es Zahlen, die Mut machen: „Das Bundesgesundheitsministerium hat eine Ausschreibung gemacht, ab August werden 50 deutsche Unternehmen Sicherheitsmasken produzieren.“ Möglich wäre die Herstellung von 10 Millionen FFP2-Masken und 40 Millionen OP-Masken pro Woche. „Damit können wir den Basisbedarf decken. Diese Unabhängigkeit ist sehr, sehr wichtig.“ In dieser Woche hätte die Bundesbeschaffung rund 80 Millionen Masken ins Land gebracht, davon sind 20 Millionen FFP2-Masken. „Sie befinden sich derzeit in der Verteilung“.

Maskenpflicht ab Montag in Sachsen

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