So ist laut BZÄK in fast allen industriell hergestellten Lebensmitteln versteckter Zucker enthalten – sei es in Getränke oder sogar in Herzhaftem. „Karies entsteht durch eine übermäßige Zufuhr von Kohlenhydraten, sprich Zucker. Denn Kariesbakterien wandeln Zucker zu zahnschädigenden Säuren um“, führt BZÄK-VizepräsidentProf. Dietmar Oesterreich aus.
Folgenschwer sei das vor allem bei sehr kleinen Kindern. "Deutschlandweit sind aktuell etwa 15 Prozent der unter Dreijährigen von Karies betroffen, in sozialen Brennpunkten sogar bis zu 40 Prozent", berichtet Oesterreich.
Positionen der BZÄK zum Thema Ernährung
"Die Lust auf Süßes kann durch ein entsprechendes Ernährungsverhalten verstärkt werden, Kinder gewöhnen sich an den süßen Geschmack von Produkten mit zusätzlichem Zucker. Auch bei Erwachsenen kann ein Zuviel an Zucker, vor allen Dingen zwischendurch, Karies und auch eine Parodontitis verstärken." (siehe BZÄK-Position "Zucker in Speisen und Getränken)
"Neben der Reduktion der Zuckerzufuhr besitzt die Aufnahme von entzündungshemmenden und entzündungsauflösenden Nahrungsbestandteilen (zum Beispiel Omega-3-Fettsäuren) und Plaquebildung reduzierenden Nahrungsbestandteilen einen positiven Einfluss auf die Mundgesundheit." (siehe BZÄK-Position "Bedeutung der Ernährung im Rahmen zahnmedizinischer Erkrankungen")
„Der Verbraucher hat ein Recht auf eine verständliche Lebensmittelkennzeichnung, insbesondere mit Blick auf die Menge an Zucker“, fordert Oesterreich.
Freiwillige Vereinbarungen reichen nicht aus
"Wir in der Bundeszahnärztekammer haben die Verhandlungen zur Reduktionsstrategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft aufmerksam verfolgt und sind der Meinung, dass freiwillige Vereinbarungen nicht ausreichen, weil die Verlässlichkeit fehlt. Wirksame Maßnahmen bis 2025 sind ein zu langer Zeitraum, denn Eltern, die vor dem Supermarktregal stehen und gesunde Nahrung für ihre Kinder wählen wollen, müssen sich heute darauf verlassen können.“
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