EU-Kommission zur Digitalisierung im Gesundheitswesen

Elektronische Patientenakten: Europaweiter Austausch soll gefördert werden

nb/pm/KZBV
Die EU-Kommission fordert, dass Bürger in der EU einen sicheren Zugang zu einem verständlichen elektronischen Verzeichnis ihrer Gesundheitsdaten haben sollten. Dafür sei jedoch ein neues Datenformat nötig.

In einer aktuellen Mitteilung zum Gesundheitswesen im Digitalen Binnenmarkt kritisiert die EU-Kommission, dass EU-Bürger im Gesundheitswesen noch nicht vollständig vom Digitalen Binnenmarkt profitieren. Marktfragmentierung und ein Mangel an Interoperabilität zwischen den Gesundheitssystemen stünden einem integrierten Ansatz für Prävention, Pflege und Versorgung entgegen. Die Nutzung von Patienten-zentrierten Gesundheitsdaten sei in der EU noch unterentwickelt.

Die Kommission beschreibt als Ziel, dass Bürger überall in der EU einen sicheren Zugang zu einem verständlichen elektronischen Verzeichnis ihrer Gesundheitsdaten haben sollen. Die Bürger sollten die Kontrolle über ihre Daten behalten und ihre Daten sicher mit autorisierten Personen teilen können.

Derzeit ist dieser 2018 zwischen acht bis neun Mitgliedstaaten beginnende Austausch auf die „use cases“ Patienten-Kurzakten und Verschreibungen begrenzt. Die Kommission sieht aber die Notwendigkeit, den Austausch auch auf elektronische Patientenakten zu erweitern. Dementsprechend ist ein europäisches Datenformat erforderlich.

In der Mitteilung kündigt die Kommission daher folgende Maßnahmen an:

  • Die Rolle des E-Health-Netzwerks zu überprüfen, in welchem die für den Aufbau der TI verantwortlichen Akteure der Mitgliedstaaten vertreten sind.

  • Die Interoperabilität von Patientendaten und den Zugang durch die Bürger zu verbessern.

  • Eine Empfehlung zu den technischen Spezifikationen für ein Datenformat zum Austausch europäischer elektronischer Patientenakten anzunehmen.

  • Unterstützung der eHealth Digitalen Serviceinfrastruktur für neue Anwendungen und Versorgungsforschung.

  • Einen Mechanismus aufzusetzen für die freiwillige Koordination von Behörden und anderen Stakeholdern, um Daten und Infrastruktur zu teilen für die Forschung im Bereich Prävention und personalisierte Medizin. Dies beinhaltet auch ein europäisches Genom-Netzwerk.

  • Mittel aus den Connecting Europe Facility- und Horizon 2020-Programmen für diese Aktivitäten zu akquirieren.

Melden Sie sich hier zum zm Online-Newsletter an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Online-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm starter-Newsletter und zm Heft-Newsletter.