Krankenkassen: Arztzulassungen nur noch auf Zeit
Nur so lasse sich das Problem der Überversorgung lösen, sagte die Vorstandschefin des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). "Sonst lassen sich die Ärzte nach wie vor in überversorgten, vermeintlich attraktiveren Regionen nieder und nicht in Gegenden, wo sie gebraucht werden."
Praxis-Sharing auf dem Land
Bis zur Einführung einer befristeten Vergabe der Zulassung seien Regelungen nötig, um jene Ärzte zu entschädigen, die bisher den Verkauf zur Alterssicherung eingeplant hätten. Pfeiffer sprach sich außerdem dafür aus, die fachärztliche Versorgung auf dem Land durch eine Art Praxis-Sharing sicherzustellen. "Das heißt, Fachärzte sind zu bestimmten Zeiten vor Ort und teilen sich die Praxisräume."
Skepsis auf Seiten der KBV
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) steht Plänen der Bundesregierung skeptisch gegenüber, mit einer zentralen Terminvermittlung lange Wartezeiten in Arztpraxen vermeiden zu wollen. "Wir lehnen eine zentrale Lösung ab, da diese nicht nur die Arztfreiheit aufhebt, sondern auch dem Wunsch vieler Patienten entgegenläuft", erklärte KBV-Chef Andreas Gassen am Mittwoch in Berlin.
Allerdings müsse man über neue Steuerungsmöglichkeiten nachdenken. Es zeige sich, dass der ungesteuerte Zugang dazu führe, dass es in den Praxen von besonders stark nachgefragten Ärzten zu langen Wartezeiten komme, erklärte die KBV.