So führen Sie ein Kritikgespräch

sg
Praxis
Lob bekommt und verteilt jeder gern. Aber was, wenn man als Praxisinhaber einem Mitarbeiter ein negatives Feedback geben muss? Unternehmenscoach Christina Seitter gibt Tipps, auf was man achten sollte.

 Äußern Sie persönliche Kritik stets im Vier-Augen-Gespräch und nie im Beisein Dritter. Vereinbaren Sie mit dem Mitarbeiter einen festen Termin und sorgen Sie für einen passenden Gesprächsrahmen, bei dem Sie niemand stört.

Sagen Sie dem Mitarbeiter zu Beginn des Gesprächs, wieso sie zusammen sitzen: die (Zusammen-) Arbeit in der Vergangenheit reflektieren und die Zusammenarbeit (noch) zu verbessern. Bringen Sie dabei Ihre Wertschätzung für den Mitarbeiter und seine Arbeit (soweit möglich) zum Ausdruck.

Sprechen Sie erst danach die kritischen Verhaltensweisen an. Konzentrieren Sie sich auf die zwei, drei wirklich relevanten Punkte. Achten Sie darauf, dass Ihre Kritik sachlich fundiert ist. Belegen Sie diese anhand konkreter Beispiele aus dem Arbeitsalltag.

Sprechen Sie für sich und holen Sie nicht andere Personen mit ins Boot („Ihre Kollegen sehen das auch so ..."). Kennzeichnen Sie Ihre Kritik als Ihre Wahrnehmung und signalisieren Sie Gesprächsbereitschaft („Wie sehen Sie das?"). Vermeiden Sie „Du-Botschaften" („Sie machen das immer so“), sondern formulieren Sie in „Ich-Botschaften": „Ich habe den Eindruck, dass..."

 Machen Sie jedoch zugleich deutlich, dass die bei der Arbeit zu erreichenden Ziele und die Qualität der   Arbeit nicht diskutabel sind.

Christina Seitter ist Trainer und Beraterin bei der Managementberatung Müllerschön (Starzeln bei Tübingen).

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