Vereinzelte Studien haben bereits gezeigt, dass Probiotika-Keime wie Lactobacillus rhamnosus und Lactobacillus reuteri orale Pilzinfektionen hemmen können. Chinesische Forscher haben nun wissenschaftliche Literatur im Rahmen einer systematischen Übersicht und einer Metaanalyse ausgewertet. In die Metaanalyse wurden vier randomisierte kontrollierte klinische Studien einbezogen, in denen eine Probiotika-Gruppe mit einer unbehandelten und/oder einer Placebo-Kontrollgruppe bei insgesamt 480 älteren Patienten und Prothesenträgern verglichen wurde. Zusätzlich wurden zwei weitere RCT-Studien und fünf tierexperimentelle Studien betrachtet.
Die in dieser Übersicht ausgewerteten Studien zeigten, dass Probiotika wie L. rhamnosus, Propionibacterium freudenreichii, L. acidophilus, L. reuteri, B. longum, Bifidobacterium bifidum, L. bulgaricus, S. thermophiles, L. fermentum, S. salivarius K12 das Wachstum von Candida-Pilzen hemmen konnten. Untersucht wurde sowohl die Wirkung einzelner Probiotika als auch Kombinationen verschiedener Keime.
Optimale Einnahmemenge und -frequenz noch unklar
So berichteten Miyazima et al., dass die alleinige Anwendung von L. acidophilus oder L. rhamnosus die orale Candida-Zahl senken konnte [1], während die Studie von Hatakka et al. zeigte, dass die kombinierte Anwendung von L. rhamnosus und P. freudenreichii das Risiko für hohe Hefezahlen um 75 Prozent senken kann [2]. Die Studie von Ishikawa et al. berichtete, dass die Kombination von Probiotika, die L. rhamnosus, L. acidophilus und B. bifidum enthielten, das Ausmaß der Candida-Kolonisierung in Prothesen verringerte [3].
Obwohl die Forscher statistisch signifikante Effekte durch den Einsatz der Probiotika gegenüber den Kontrollgruppen fanden, ließen sich jedoch weitergehende Fragen wie die nach optimalen Kombinationen oder Einnahmemengen beziehungsweise –frequenzen anhand der Übersicht nicht beantworten. Auch im Hinblick auf die Sicherheit der Probiotika sei noch Forschung nötig, stellen die Forscher fest.
Hier finden Sie die Studie im Volltext.
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