Weniger Karies in Industriestaaten

ck/dpa
Zahnmedizin
Immer gesündere Zähne in Deutschland, mehr Karies in Brasilien oder Polen - Zahnärzte beobachten ganz unterschiedliche Trends. 300 Forscher aus 35 Ländern treffen sich jetzt zum Weltkarieskongress in Greifswald.

Rund 300 Kariesforscher aus 35 Ländern treffen sich seit Donnerstag zum Weltkarieskongress in Greifswald. Zum 61. Jahreskongress der Organization for Caries Research (ORCA) steht die Diagnostik und Behandlung von Karies im Zentrum der Diskussionen.  

Noch keine etablierte Kariesprophylaxe in den Schwellenländern

In Schwellenländern und einigen aufsteigenden Industriestaaten nimmt die Karies zu. "Mit zunehmendem Reichtum steigt in diesen Ländern der Zuckerkonsum", sagte Co-Präsident Prof. Dr. Christian Splieth von der Uni Greifswald. Parallel dazu gebe es aber noch keine etablierten Vorsorgesysteme zur Kariesprophylaxe. Zu diesen Ländern gehörten Brasilien, Litauen und Polen. Dort haben 12-Jährige im Durchschnitt sechs kariöse Zähne, sagte Splieth.  

Zum Vergleich: In den 1980er Jahren hatten die 12-Jährigen in Deutschland durchschnittlich sieben kariöse Zähne, heute sind es 0,7. Das entspricht einem Rückgang um 90 Prozent.

Doch spiegele sich der Sozialstatus (Berufsstatus und Einkommen der Eltern sowie Schulbildung) noch immer in der Zahngesundheit wider. Bei 15-Jährigen mit hohem Sozialstatus werden laut DMS IV durchschnittlich 1,4 kariöse Zähne gezählt, bei 15-Jährigen mit niedrigem Sozialstatus 2,1 Zähne mit Karies.

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