Editorial

IDS – ein Familienmarathon ...

Jeder, der in und für die Zahnmedizin tätig ist, wird meist schon zu Beginn seiner bzw. ihrer Tätigkeit mit dem Spruch „Wir sind eine dentale Familie“ konfrontiert. Ob es diese im Wortsinne tatsächlich gibt, möchte ich der Entscheidung der Leser überlassen. Allerdings: Die Interessen der Familienmitglieder, bestehend aus Zahnärzteschaft, Zahntechnikerhandwerk, Dentalfachhandel und Dentalindustrie, sind vom jeweils eigenen Standpunkt betrachtet, nicht deckungsgleich. Wie auch? Die übergreifende Bezeichnung Dentalmarkt impliziert ja bereits den Wettbewerb. Gefühlt schließen sich Zahnheilkunde und Kommerz aus, der individuelle Patient als Subjekt des zahnärztlichen Handels widerspricht der industriellen Objektbetrachtung als Zielgruppe und Umsatzpotential. In der Realität kann jedoch der eine nicht ohne den anderen: Ohne Industrie und deren Produktlösungen ist eine erfolgreiche Zahnmedizin, wie sie hierzulande geleistet wird, nur schwerlich möglich.

Insoweit enthält der Terminus von der „dentalen Familie“ durchaus Wahres. Diese wird allerdings nur dann Bestand haben können, wenn es ihr gelingt, die (Markt-) Fliehkräfte der einzelnen Mitglieder so auszutarieren, dass der jeweilig andere nicht überfordert wird. Viele der mittlerweile angebotenen industriellen Lösungen haben durchaus das Potenzial – lassen Sie es mich so sagen – das eine oder andere Familienmitglied zumindest in Teilen überflüssig zu machen. Manche dieser technischen Lösungen, so faszinierend sie auch sind, erfordern zu ihrer Finanzierung seitens der Zahnärzteschaft Strukturen mit „Zwang zur Größe“. Ein Trend, der in dem mittelständisch geprägten Dentalmarkt bereits seit Jahren deutlich zu sehen ist. Unternehmensaufkäufe und Fusionen verändern die Struktur der Dentalindustrie und stellen ganz neue Anforderungen an das Beziehungsmanagement der Unternehmen. Wobei Beziehungsmanagement eben nicht nur Kommunikation mit den Kunden, vulgo Zahnärzten, bedeutet, sondern eben auch, wie man den jeweiligen (Teil-)Markt gestaltet und mit seinen Kunden „umgeht“. Als Beispiel sei an dieser Stelle nur der Hygienemarkt genannt. Echter Wettbewerb hat auch was Gutes.

Ob der „kurze Draht“ der Familienmitglieder ein im weitesten Sinn familiärer Aspekt ist, sei dahin gestellt. Gerade dieser intensive Austausch zwischen Industrie und Anwendern ist aus meiner Sicht der Schlüssel zu der enormen Innovationskraft der nationalen wie auch der internationalen Dentalindustrie auf Produkt- und Anwendungsebene, den es in dieser Breite und Tiefe in anderen Industrien kaum gibt.

Aber was wäre eine Familie ohne Familientreffen? Zumindest gibt es ein herausragendes Ereignis, das diesem Terminus sehr nahekommt. Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich der gesamte Dentalmarkt auf dieses alle 2 Jahre stattfindende Ereignis hin ausrichtet, geradezu fokussiert – die Internationale Dental-Schau, kurz IDS, die vom 21. bis zum 25. März zum 37. Mal wieder in Köln stattfinden wird. Nahezu 2.300 Unternehmen aus 60 Ländern stellen aus, mehr als 140.000 Fachbesucher werden erwartet. In der Tat ist die weltgrößte Dentalmesse, die vom VDDI (Verband der Deutschen Dentalindustrie) unter der Schirmherrschaft u. a. der Bundeszahnärztekammer veranstaltet wird, eine Messe der Superlative. Höher, schneller, weiter – das immer „Mehr“ scheint für diese internationale Messe nicht nur im Programm zu stehen, es wird vielmehr erreicht. Um in dem „Gewusel“ nicht den Überblick zu verlieren, sei an dieser Stelle auf unsere Vorberichte in den vergangenen Ausgaben* der Zahnärztlichen Mitteilungen hingewiesen, in denen wir Trends und viele  interessante und preiswerte Produkte für die Praxis vorgestellt haben.

Zu guter Letzt möchte ich Sie noch auf eine Neuerung in den zm aufmerksam machen: Zukünftig erscheinen die Marktseiten in jeder Ausgabe auf blauem Papier. In dieser Ausgabe sind Sie ein Spiegelbild der IDS – mit Hang zur Superlative. Aber das ist in einer IDS-Ausgabe ja nichts Ungewöhnliches.

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