BZÄK-Konferenz mit Hilfsorganisationen

Soziale Verantwortung leben

sg
Auch bei der diesjährigen IDS in Köln veranstaltete die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) am 15. März eine Konferenz der zahnärztlichen Hilfsorganisationen. In Workshops erarbeiteten die Teilnehmer von 28 Organisationen Ideen, wie sie ihre ehrenamtliche Arbeit optimieren können.

Die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der BZÄK hatte dieses Jahr ein Nutzwert-orientieres Treffen entwickelt: Durch Referate, Workshops und Diskussionen erhielten die rund 80 Teilnehmer Tipps und Anregungen, wie sie die ehrenamtliche Arbeit der Hilfsorganisationen noch besser aufstellen können. Hierzu sollten sie in themenbezogenen Workshops Ideen erarbeiten. Zur Wahl standen drei Schwerpunkte – PR-Maßnahmen, Datenschutz und Klinikpartnerschaften.

Konkret: In der Arbeitsgruppe zur PR von Organisationen sollten die Teilnehmer drei Aspekte ins Visier nehmen. Zum einen sollten sie darüber diskutieren, wie man eine gute Webseite herstellt. Ein anderer Aspekt bestand darin, Kommunikations- und PR-Maßnahmen zu entwickeln für den Fall, dass der Verein / die Organisation medial in schweres Fahrwasser geraten ist, weil der Vorwurf im Raum steht, Spendengelder seien veruntreut worden. Und drittens wurde die Aufgabe gestellt, mit einem festgelegten Budget PR-Maßnahmen zu entwickeln.

Der „Einsatz für Glücklosere“ ist vorbildlich

Der zweite Workshop befasste sich mit dem Thema „Datenschutz – was muss bei der täglichen Arbeit beachtet werden“. Im dritten Workshop ging es um die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und deren Angebot, Klinikpartnerschaften zu unterstützen. Geleitet wurden die jeweiligen Arbeitsgruppen von folgenden Experten: Jürgen Scheper, Strategische Beratung, von der wegewerk GmbH (Workshop Krisen-PR), Ralf Wickert, Dornbach GmbH, Rechtsanwaltsgesellschaft (Workshop Datenschutz) und Liva Haensel, GIZ, sowie Tobias Bauer, Dental International Aid Networking Organisation (Diano) (Workshop Klinikpartnerschaften).

Das Treffen mit Fortbildungscharakter sollte den zahnärztlichen Hilfsprojekten eine Plattform bieten, die der besseren Kommunikation und Vernetzung unter den einzelnen Hilfsprojekten und -organisationen dient. „Das große ehrenamtliche Engagement der Zahnärzte zeigt, dass unser Berufsstand soziale und gesellschaftliche Verantwortung übernimmt“, sagte BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel bei der Konferenz, die alle zwei Jahre im Rahmen der IDS stattfindet. „Gleichzeitig dient es vielen Kollegen als Ansporn, sich ebenfalls zu engagieren – sei es in lokalen Projekten oder für international tätige Organisationen.“ Die IDS mit ihrer internationalen Ausrichtung sei deswegen das perfekte Umfeld für die Teilnehmer, von denen sich viele im In- und Ausland engagierten. „Diese Hilfeleistungen haben auch eine Stärkung der Regionen von Entwicklungs- und Schwellenländern zum Ziel“, sagte Engel.

Dr. Karsten Heegewaldt, Vorstandsreferent der Bundeszahnärztekammer für Soziale Aufgaben/Hilfsorganisationen und Präsident der Zahnärztekammer Berlin, unterstrich die Strahlkraft des ehrenamtlichen Einsatzes von Studierenden, Famulanten, Zahnärzten und deren Teams nach außen in die Öffentlichkeit. Der „Einsatz für Glücklosere“, so Heegewaldt, im In- und Ausland sei vorbildhaft. Heegewaldt appellierte an die Teilnehmer, die Projekte und deren Erfolge verstärkt nach außen zu vertreten. „Man muss nicht nur Gutes tun, man muss auch darüber reden.“ Daneben sei die Vernetzung mit anderen Projekten und Projektträgern entscheidend. Man müsse etwa vermeiden, dass sich zwei Organisationen im Hilfseinsatz zehn Kilometer voneinander um Zahnbehandlungen für die Einheimischen kümmerten, „ohne dass man voneinander weiß“, so Heegewaldt.

Durch Vernetzung noch schlagkräftiger werden

Auch BZÄK-Vizepräsident Prof. Dr. Dietmar Oesterreich regte die Vereine, Hilfsorganisationen und Einzelprojekte an, sich noch stärker zu koordinieren, um in der Hilfe noch schlagkräftiger und effektiver zu werden. Oesterreich versicherte den Teilnehmern, dass die BZÄK sich auch in Zukunft dafür einsetze, das ehrenamtliche Engagement der Zahnärzteschaft in die Politik und in die Öffentlichkeit zu tragen. Er verwies darauf, dass dies dort auch schon seinen Niederschlag gefunden habe. So habe etwa das Projekt Luthers Waschsalon 2018 den Springer-Medizin-Charity-Award erhalten. In dem prämierten Projekt versorgen Studenten der Uni Witten/Herdecke Menschen ohne festen Wohnsitz (auch) zahnmedizinisch.

Zusammen mit dem Vorsitzenden des Verbands der Deutschen Dental Industirie (VDDI), Mark Stephen Pace, verwies Oesterreich darauf, dass die zahlreichen Hilfsprojekte von vielen Partnern aus der Industrie mit Sach- und Finanzspenden großzügig unterstützt werden. Ohne deren Hilfe wären die Erfolge der zahnärztlichen Einsätze geringer.

Das BZÄK-Netzwerk der Hilfsaktionen

Derzeit sind rund 60 zahnärztliche Projekte und Organisationen vertreten, die auf vielfältige Weise im In- und Ausland Hilfe leisten. Manche Projekte unterstützen Menschen in sozial schwierigen Lebenslagen und bieten eine zahnärztliche Behandlung für Personen an, die keinen Kranken‧versicherungsschutz (mehr) besitzen. Andere engagieren sich weltweit bei akuten Katastrophen, in der Aufbauhilfe in Krisenregionen oder im zahnärzt‧lichen Einsatz bei Patienten vor Ort.

www.bzaek.de/ueber-uns/gesellschaftliche-verantwortung

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