Fortbildungsteil 1/2002

Zahn Medizin - an jedem Zahn hängt noch ein Mensch

Das Thema ist eigentlich altbekannt, nur neuerdings wieder in aller Munde. Zähne beziehungsweise ihr Zustand haben ihren unmittelbaren Einfluss auf den Allgemeinorganismus, und eine Wechselwirkung zwischen beiden ist einfach nicht wegzudenken. So ist nun auch die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) übereingekommen, das Wort ZahnMedizin etwas anders zu schreiben. Denn der Zahnarzt ist nun mal nicht nur der Arzt, der für die Zähne zuständig ist, sondern er ist auch dafür zuständig, dass die Zähne alles andere im Körper gesund erhalten. Daher werden in diesem Fortbildungsteil fünf Autoren diese unmittelbaren Wechselbeziehungen aus fünf verschiedenen medizinischen Fachbereichen beleuchten. Unterstützend zu diesem Thema setzt die BZÄK ihre fachliche Kooperation mit Colgate im Rahmen des Monats der Mundgesundheit fort.

Parodontopathien zählen zu den häufigsten Erkrankungen der Mundhöhle. Sie sind behandelbar, sofern sie rechtzeitig erkannt werden. Die Vermutung, dass Parodontopathien möglicherweise kausalen Einfluss auf das Auftreten und den Verlauf systemischer Erkrankungen haben, ist bislang nicht eindeutig bestätigt, weil nur Interventionsstudien die Kausalität eindeutig belegen können.Dr. Christof Dörfer, Heidelberg, gibt auf Grund der bislang gesicherten Daten eine Bewertung ab.

Mensch und Psyche sind eng miteinander verknüpft. Damit wird gleichfalls klar, dass auch der Zahnarzt ohne Kenntnisse über psychosomale Erkrankungen bei der Behandlung seiner Patienten nicht auskommt.Priv. Doz. Dr. Anne Wolowski, Münster, erläutert die Grundlagen von psychosomatischen Spannungszuständen mit Auswirkungen auf die faziale Muskulatur und zeigt Therapiemöglichkeiten der häufigsten oralen „Psychokomponente“, dem Bruxismus, auf.

Im Rahmen der Diagnostik und Therapie von dysfunktionsbedingten Erkrankungen des Kauorgans wird zunehmend die funktionelle Abhängigkeit zwischen der Kopfund der Körperhaltung sowie der intermaxillären Kieferrelation diskutiert. In direkter Abhängigkeit hierzu stehen die Okklusion sowie Störungen des muskuloskelettalen Halteapparates.Prof. Dr. Ulrich Lotzmann, Marburg, stellt die Zusammenhänge vor.

Kinderkrankheiten werden eigentlich bei der Konsultaion des Pädiaters diagnostiziert, nicht selten zeigen sich aber Symptome im Mund- und Rachenraum oder Gesichtsbereich, sodass auch oft der Zahnarzt zu Rate gezogen wird. Der KinderarztProfessor Dr. Burkhard Schneeweiß, Berlin, stellt alle möglichen Erkrankungsformen des Kindes zusammen, die derartige Erscheinungsbilder im Operationsfeld des Zahnarztes haben und geht zusätzlich auf muskuläre Veränderungen des Gesichtsbereiches mit Einfluss auf die Sprachgestaltung ein.

Erblich bedingte Gendefekte können auch Auswirkungen auf anatomische Veränderungen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich haben. Die ZahnärztinProfessor Dr. Charlotte Opitz, Berlin, erläutert zusammen mit der HumangenetikerinProfessor Dr. Regine Witkowski, Berlin, die humangenetischen Grundlagen von Defekten und Syndromen und stellt eine Reihe von für den Zahnarzt interessanten Krankheitsbildern vor.

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