Aufruf zur bundesweiten Kampagne: „Rauchfrei 2004“

Endlich Schluss mit dem blauen Dunst

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Zahnärzte sind besonders glaubwürdig für Patienten in der Ansprache und Beratung zur Tabakentwöhnung. Allerdings sollten sie mit einem guten Beispiel voran gehen. Vielleicht macht sogar das ganze Praxisteam mit.

Tabakkonsum ist gesundheitsschädlich. Er ist Ursache einer Suchtbildung und vieler vermeidbarer chronischer Erkrankungen. Darüber hinaus erhöht er das Risiko für Mundhöhlenkrebs und beeinflusst die Entstehung von Parodontalerkrankungen und Störungen der Mundhöhlenbiologie. Längst hat die Bundeszahnärztekammer alle ihre Mitglieder dazu aufgefordert, an der Bekämpfung des Tabakkonsums aktiv mitzuwirken. Bei der Aufklärung über die schädigenden Auswirkungen des Tabakkonsums sollte daher bei der täglichen Routine die Prävention von Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen in den Vordergrund gestellt werden. Die Beteiligung von Zahnärzten an der bundesweit durchgeführten Kampagne „Rauchfrei 2004 – 10 000 Euro zu gewinnen“ bietet dazu eine einmalige Chance.

Die Aktion wird vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) organisiert. Ziel ist es, möglichst viele Raucherinnen und Raucher dazu zu bewegen, mindestens vier Wochen lang, und zwar vom 1. Mai 2004 an, nicht zu rauchen.

Die Kampagne startet zum Aschermittwoch, 25. Februar 2004, damit genügend Zeit bleibt für Arztpraxen und Kliniken, Apotheken und Gesundheitseinrichtungen, Patienten zu einer Teilnahme zu motivieren. Die Koordinierungszentrale im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) stellt allen interessierten Zahnärzten kostenfrei Materialienpakete mit einem Plakat, einem Aufkleber und 50 Teilnahmekarten zur Verfügung (siehe Kasten). Die Materialien werden am besten an zentraler Stelle in der Praxis platziert, so dass in Patientengesprächen auf die Möglichkeiten der Teilnahme hingewiesen werden kann. Entscheidend für die Beteiligung an dieser Aktion ist die Information aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, damit diese von sich aus gleichfalls Patienten ansprechen können. Auch ist die Teilnahme von rauchenden Mitarbeitern einer zahnärztlichen Praxis oder Klinik empfehlenswert. Intern können vom Praxisinhaber auch weitere Preise gestiftet werden, wie ein Urlaubstag, eine kleine Reise oder Ähnliches.

Rauchverhalten jedes Patenten entscheidend

Zahnärzte können die Kampagne zum Anlass nehmen, Patienten grundsätzlich nach ihrem Rauchverhalten zu befragen. Allerdings muss immer davon ausgegangen werden, dass die Patienten dazu neigen, den tatsächlichen Konsum zu schönen. Die Bedeutung der Motivation von Rauchern durch Zahnärzte kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Auch Unentschlossenen kann eine beratende Unterstützung angeboten und auf die enormen gesundheitlichen und persönlichen Vorteile hingewiesen werden. Die gute Absicht all derer, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt einen Aufhörversuch unternehmen wollen, sollte verstärkt und alle notwendigen Informationen zur Verfügung gestellt werden.

Auch praktische Tipps, wie das Nichtraucherdasein zu meistern ist, und konkrete Hilfen für den Ausstieg werden von Patienten dankbar angenommen. Immer wieder sollte darauf hingewiesen werden, dass die Eigenleistung und persönliche Motivation die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Rauchstopp sind.

Nikotinpflaster, -kaugummi und Tabletten zum Entzug

Auch eine medikamentöse Therapie kann sinnvoll sein, besonders dann, wenn für den Patienten Sucht, Entzug oder Angst vor Entzug eine Rolle spielen oder ein hoher Zigarettenkonsum und ein früher Zeitpunkt der ersten gerauchten Zigarette auf körperliche Abhängigkeit schließen lassen. Hierzu liegen die Empfehlungen der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft, einem Fachausschuss der Bundesärztekammer, vor.

Von der BZÄK unterstützt

Unterstützt wird die diesjährige Nichtraucherkampagne von der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), einer Vielzahl bedeutsamer Institutionen und Organisationen wie der Deutschen Ärztekammer, der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Krebshilfe, der Deutschen Herzstiftung, der Deutschen Lungenstiftung und der Bundesvereinigung für Gesundheit. Anmeldeschluss für „Rauchfrei 2004” ist der 1. Mai. Unter allen Teilnehmern werden 10 000 Euro verlost. Ein Erwachsener und ein Jugendlicher bis zum 18. Lebensjahr gewinnen je einen Preis in Höhe von 2 500 Euro. Um Ausstiegswillige zu motivieren, können sich Angehörige oder Freunde als Helfer bei „Rauchfrei 2004“ mit anmelden. Die Mühe lohnt sich, denn die Helfer, die auch Nichtraucher sein können, haben zusätzlich die Chance, 2 500 Euro zu gewinnen. Die Auslosung erfolgt kurz vor dem Weltnichtrauchertag, dem 31. Mai 2004. Mehr als 90 000 Menschen haben sich im Jahr 2002 an der Aktion „Rauchfrei” beteiligt.

Dr. med. Martina Pötschke-LangerDeutsches KrebsforschungszentrumIm Neuenheimer Feld 28069120 HeidelbergE- Mail:Rauchfrei2004@dkfz.de

„Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und das DKFZ unterstützen mit ihren Rauchertelefonen: Fachberatung zur Tabakentwöhnung bietet das Beratungstelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Tel: 01805/313131 (12 Cent/Min.) Mo-Do 10 bis 22 Uhr, Fr-So 10 bis 18 Uhr

Rauchertelefon des Deutschen Krebsforschungszentrums: Tel: 06221/424200 Mo - Fr 15 bis 19 Uhr

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Ergebnisse der Nichtraucherkampagne 2002 sind überzeugend

Deutschland beteiligte sich im Jahr 2002 zum zweiten Mal mit inzwischen 98 Ländern an „Quit & Win 2002”, welches in Deutschland unter dem Motto „Rauchfrei 2002 – 10 000 Euro zu gewinnen!” durchgeführt wurde. An der Aktion beteiligten sich über 90 000 Raucherinnen und Raucher, 47 648 meldeten sich über das Internet an und 42 810 über eine gedruckte Teilnahmekarte. Weltweit nahmen über 800 000 Menschen aktiv an der Kampagne teil.

Mit 456 Artikeln in Printmedien, neun Fernsehsendungen, 40 Hörfunkbeiträgen, 43 Internetpräsentationen und zahlreichen Agenturmeldungen beteiligte sich die Presse an der Kampagne. Die Auflagenhöhe aller Printmedien lag bei mehr als 100 Millionen. Auch die Deutsche Bahn AG unterstützte die Nichtraucherkampagne und stellte bundesweit an allen ServicePoints in den Bahnhöfen der Deutschen Bahn Teilnahmekarten für den Wettbewerb bereit. Viele Internetprovider unterstützten auf ihren Start- und Gesundheitsseiten die Kampagne. Die Ergebisse der Evaluation zeigten: 22 Prozent der Befragten gaben an, seit der Teilnahme Nichtraucher zu sein, 39 Prozent der Teilnehmer haben ihren Konsum reduziert und 39 Prozent haben ihr Verhalten beibehalten. Fast 90 Prozent der Teilnehmer hatten einen oder mehr Ausstiegsversuche hinter sich; das Durchschnittsalter lag bei 25 bis 44 Jahren, und 78 Prozent der Teilnehmer rauchten mehr als 15 Zigaretten täglich. 47 Prozent der Teilnehmer rauchten seit mehr als 20 Jahren, 28 Prozent seit mehr als zehn Jahren und 25 Prozent unter neun Jahren.

Der langfristige Erfolg der Kampagne liegt in der dauerhaften Einhaltung des Nichtrauchens. Im Jahr 2000 wurden 30 Prozent der 25 000 Teilnehmer erfolgreich zu Nichtrauchern, im Jahr 2002 waren dies 22 Prozent von über 90 000 Teilnehmern, das heißt, über 27 000 haben den Ausstieg geschafft. Ihrer Gesundheit zuliebe. sp/dkfz

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