Admiralarzt Dr. Brassel geht in den Ruhestand

Eine Zahnarztkarriere bei der Bundeswehr ist zu Ende

Am 23. Mai 2006 war es soweit. Dr. Günther Brassel war in seiner Funktion als Admiralarzt und oberster Zahnarzt der Deutschen Bundeswehr am letzten Tag im Dienst. Dieses wurde mit einer großen Festveranstaltung in der Bundeswehrakademie in München mit einer Reihe von geladenen Ehrengästen, wie Repräsentanten der zahnärztlichen und ärztlichen Standesorganisationen sowie Hochschullehrern und vielen Sanitätsoffizieren aus dem medizinischen und zahnmedizinischen Dienst und seiner Familie und engen Freunden feierlich begangen

Der gebürtige Flensburger war seit 2001 nicht nur Inspizient Zahnmedizin der Bundeswehr sondern gleichzeitig auch Leiter der Abteilung VI (Zahnmedizin) des Sanitätsamtes der Bundeswehr. „Admiralarzt Dr. Brassel war für mich stets ein loyaler, zuverlässiger und kompetenter Mitarbeiter“, so der Amtschef des Sanitätsamtes der Bundeswehr, Generalstabsarzt Dr. Peter K. Fraps. Er habe wesentlich zur Reputation des zahnärztlichen Dienstes bei der Bundeswehr beigetragen und war „mit Leib und Seele Marinesanitätsoffizier“, wie Admiraloberststabsarzt Dr. Karsten Ocker, in seiner Festrede zur Verabschiedung neben vielen anderen Kernpunkten aus dem Werdegang und Berufsleben von Günter Brassel hervorstellte.

Dr. Günter Brassel engagierte sich nicht nur in seinem Aufgabenbereich bei der Bundeswehr, sondern war auch ständiger Gast bei den Vorstandssitzungen der Bundeszahnärztekammer. „In den Augen der Standesorganisation verdeutlicht der Sanitätsdienst der Bundeswehr etwas sehr Wichtiges,“ so der Präsident der Bundeszahnärztekammer Dr. Dr. Jürgen Weitkamp. Als Beispiel führte er die Flutkatastrophe in Süd-Ost-Asien an, bei der der Sanitätsdienst der Bundeswehr im Rahmen der zahnärztlichen Identifizierung „hervorragendes geleistet“ habe. In seinen Schlussworten gab der scheidende Zahnarzt seinen Berufskollegen und Nachfolgern noch einen Rat mit auf den Weg: „Wir haben einen guten Stand im Sanitätsdienst und in der Truppe. Es bedarf Anstrengungen, dieses Level zu halten oder gar zu verbessern – und dazu bedarf es Wachsamkeit.“

Prophylaxe verstärken

Als integraler Funktions- und Dienstleistungsbereich des Sanitätsdienstes hat der Fachbereich Zahnmedizin in der Bundeswehr den Auftrag, die dem aktuellen zahnmedizinischwissenschaftlichen, technischen und rechtlichen Stand entsprechende zahnsowie fachzahnärztliche Versorgung der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr im Einsatz und im Grundbereich sicher zu stellen. Hierbei stehen, so ist es die Aufgabe von Zahnärzten in der Bundeswehr, die Erhaltung, Förderung sowie Wiederherstellung der Gesundheit des stomatognathen Systems der Bundeswehrbeamten im Vordergrund. Ebenso sollen die oralchirurgische Versorgung einschließlich der Implantologie, die Durchführung der speziellen parodontologischen Therapie sowie ergänzende fach(zahn)medizinische Behandlungen einer Dysgnathiebehandlung durchgeführt werden. Neben diesen Aufgaben stellt die Identifizierung von Toten im Einsatzsowie Katastrophenfall einen wesentlichen Aufgabenbereich durch speziell hierfür geschulte Sanitätsoffiziere des zahnärztlichen Dienstes der Bundeswehr dar. Sanitätszahnärzte bilden sich innerhalb ihrer Einrichtungen sowie an der Sanitätsakademie fort und besuchen entsprechend ihrer niedergelassenen Kollegen regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen der Universitäten, Zahnärztekammern und zahnärztlichen Fachorganisationen.

Grundaufgaben ihrer Tätigkeit jedoch sind die zahnärztliche Prophylaxe sowie erforderliche Sanierung der Gebisse von jungen Wehrdienstleistenden. Reihenuntersuchungen und ihre Auswertung ergaben, dass wider erwarten der Zahngesundheitszustand der Wehrdiensteleistenden häufig zu wünschen übrig ließ und abhängig von Schulbildung sowie sozialem Status ist. So liegt die besondere Aufgabe in der Aufklärung über Mundgesundheit und ihrer Gesunderhaltung. Die zahnärztlichen Einrichtungen der Bundeswehr fordern daher ihre Mitarbeiter zu zweimal-jährlichen Kontrolluntersuchungen in den zuständigen zahnärztlichen Zentren auf. Auch hat die Bundeswehr einen Aufruf an fortbildungswillige Soldaten gestartet, sich kostenlos im Rahmen einer Prophylaxesprechstunde in der zuständigen Zahnarztgruppe, zum „perfekten Zahnpfleger“ ausbilden zu lassen. Dort sollen der richtige Umgang mit einer Zahnbürste, die Reinigung der Zahnzwischenräume und weitere Fähigkeiten erlernt werden.

Melden Sie sich hier zum zm-Newsletter des Magazins an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Heft-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm Online-Newsletter und zm starter-Newsletter.